Nahverkehrsplan 2023

Viele Menschen sind auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angewiesen.

Der ÖPNV ist auch ein wichtiger Baustein für den Klima- und Umweltschutz.

Um das Ziel der Stadt Hamm, bis 2035 ‚klimaneutral‘ zu werden,  erreichen zu können muss sich die tägliche Nutzerzahl von Bus & Bahn verdoppeln (heute rd. 50.000 Fahrgäste/Tag).

Daher wurden im neuen Nahverkehrsplan (NVP 2023) Maßnahmen entwickelt, die zu einem deutlichen Gewinn neuer Fahrgäste beitragen werden.

Die Maßnahmenvorschläge des Nahverkehrsplans:

Fahrgastfreundliche Tarifgestaltung:

Die Einführung des 9 €-Tickets im Sommer 2022 hat gezeigt, dass ein fahrgastfreundlicher Tarif in hohem Maße zur Gewinnung neuer Fahrgäste beiträgt.

Daher wurden im Hamm neben dem ‚Deutschlandticket‘ im Sommer 2023 weitere preisgünstige Tarifangebote eingeführt:

  • Kostenlose Nutzung von Bus und Bahn für Schüler:innen und Azubis (MaxiTicket),
  • ‚HammTicket‘ als neue Monatskarte für das Stadtgebiet für nur 29 € und
  • Vergünstigtes Sozialticket (MobilTicket) für 19 € im Monat.

MetroBus:

Alle Hammer Stadtbezirke sollen bis 2035 schrittweise eine Metrobus-Linie mit dichtem Takt, neuen Fahrzeugen und modernen Haltestellen erhalten.

Ab 2025 sollen die Linien 1/3 (Herringen / Pelkum – HBF – Werries) und 10/11 (HBF – B.-Hövel) als erste Metrobusse im 20-Minuten-Takt (d. h. 10-Minuten-Takt im Überlagerungsbereich) verkehren.

On-Demand-Verkehr:

Beim On-Demand-Verkehr handelt es sich um einen Bedarfsverkehr ohne Fahrplan und festen Linienweg.  Nach der Buchung über eine App soll innerhalb von 30 Minuten  ein Fahrzeug zur Verfügung stehen.

Der On-Demand-Verkehr soll ab 2025 als Lückenschluss zwischen Nacht- und Tagesverkehr am Wochenende und als Zubringer zum Hbf werktags im Frühverkehr eingesetzt werden.

Regionalverkehr mit Bus und Bahn:

Regionalbusse:

Der Regionalbusverkehr hat in den letzten Jahren massive Einschränkungen hinnehmen müssen. Hintergrund ist die ungeklärte Finanzierung der Regionallinien.

Inzwischen konnte durch Fördermittel des Landes die Schnellbuslinie S 20 wieder über Herringen hinaus zum HBF verlängert werden.

Auf Initiative des Regionalverbands Ruhr (RVR) sollen bei gesicherter Finanzierung weitere Regionalverbindungen aufgewertet werden. In Hamm betrifft dies u.a. die Strecken nach Werne, Werl, Ahlen, Lippetal und Nordbögge.

Bahnverkehr:

Im Gegensatz zum Busverkehr ist die Stadt Hamm nicht für die Organisation des  Schienennahverkehrs verantwortlich. Hier liegt die Zuständigkeit beim Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), so dass die Stadt Hamm keinen direkten Einfluss auf die Planung hat. Mit dem NVP wurden jedoch Vorschläge und Forderungen zum Schienenverkehr entwickelt, damit die Stadt Hamm ihre Ansprüche in der Region besser geltend machen.

Im NVP wurde zunächst eine Wiederaufnahme der Planungen für eine Stadtbahn untersucht. Diese wäre allerdings aufgrund der hohen Betriebskosten und der starken Auslastung der Schienentrassen nach wie vor nicht umsetzbar.

Stattdessen würden folgende Maßnahmen zu einer erheblichen Attraktivierung des Hammer Schienenverkehrs führen und sollen daher auf regionaler Ebene besonders hervorgehoben werden:

  • Inbetriebnahme Schienenhaltepunkt Westtünnen (in 2025)
  • Ausbau der Strecke Hamm – Dortmund und des Bahnknotens Hamm für den „Deutschland-Takt“
  • Verlängerung der S-Bahn Rhein-Ruhr bis Hamm Hbf und Hamm-Heessen mit neuem Haltepunkt Pelkum und Tunneldurchstich am Bahnhof Heessen
  • Führung der geplanten S-Bahnen Münsterland und Bielefeld bis nach Hamm
  • Handlungsempfehlung: Machbarkeitsstudie zur Nutzung der RLE-Strecke nach Uentrop für den Personenverkehr

Finanzierung des Hammer ÖPNV

Der Hammer Nahverkehr finanziert sich aktuell aus Fahrgeldeinnahmen, dem internen Leistungsausgleich der Stadtwerke und aus Fördermitteln des Landes.

Die neuen Angebote werden selbst bei steigenden Fahrgastzahlen die Kosten und das Betriebskostendefizit des Hammer Nahverkehrs erhöhen. Bereits durch die bis 2025 umgesetzten Maßnahmen werden Zusatzkosten von insg. 8 Mio. € / Jahr erwartet.

Die Finanzierung soll zunächst durch die Stadtwerke fortgeführt werden. Falls die Ertragslage der Stadtwerke nicht mehr ausreicht, wird eine Kofinanzierung durch die Stadt Hamm erfolgen.

Kontakt

Verkehrsplanung

Frau Wohlfart

Gustav-Heinemann-Straße 10
59065 Hamm
Fon: 02381 17-4117

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