Auch 2023 schlugen die Folgekosten des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Corona-Pandemie noch deutlich negativ zu Buche. Für das vergangene Jahr war zunächst mit einem Defizit von rund 50 Millionen Euro gerechnet worden. Im laufenden Jahr ist ein Ausgleich durch Einsparungen und Mehrerträge gelungen.
So wurden im abgelaufenen Jahr beispielsweise durch die Gewerbesteuer 18 Millionen Euro mehr eingenommen, als zunächst geplant (insgesamt 103,6 Millionen Euro). Die Personalkosten lagen 8 Millionen Euro unter Plan. Herter dankte Kreuz, den weiteren Dezernenten und der Verwaltung ausdrücklich für die hohe Haushaltsdisziplin.
Eine „Aktivierung der Schäden“ im Rahmen der sogenannten Bilanzierungshilfe wird im Zuge des Jahresabschluss 2023 allerdings erstmalig erfolgen. Das ist insbesondere im Hinblick auf die Genehmigungsfähigkeit der Haushaltsplanung 2024 und der Folgejahre erforderlich, erklärte Kreuz. Auch das Eigenkapital wird dadurch um 30 Millionen Euro gestärkt und ein Fall in die Haushaltssicherung verhindert.
Herter und Kreuz erwarten für die kommenden Jahre weitere erhebliche finanzielle Herausforderungen für die Stadt Hamm. Zeitversetzte Effekte aus den Tarifabschlüssen sowie steigende Ausgaben im Sozial-, Schul- und Jugendbereich belasten die zukünftigen Jahre. „Sparsames und wirtschaftliches Handeln ist somit nach wie vor – oder erst recht – oberstes Gebot aller Aktivitäten der Stadtverwaltung“, betonte Kreuz.
Darüber hinaus ist die Fortsetzung nachhaltiger Investitionen in die Infrastruktur erforderlich, um die Stadt zukunftsfähig zu gestalten. 2023 lagen die Investitionen bei rund 62 Millionen Euro und damit so hoch wie noch nie in Hamm.
Der Jahresabschluss 2023 befindet sich aktuell in der Endbearbeitung. Der Entwurf wird in einer späteren Sitzungsrunde des Rates in 2024 eingebracht und veröffentlicht.