Konversionen

In der Stadtplanung beschreibt der Begriff „Konversion“ die Revitalisierung von Brachflächen sowie die Nutzungsänderung von Gebäuden (bspw. von leerstehenden Kaufhäusern). In den vergangenen Jahren wurde der Begriff häufig synonym für die Umnutzung von ehemals militärisch genutzten Flächen (Konversionsflächen) für zivile Zwecke verwendet. In Hamm existieren insgesamt 6 von eben diesen Konversionsstandorten, die zum Teil schon vor einigen Jahren einer anderen Nutzung zugeführt wurden oder sich derzeit in der Entwicklung befinden. Als erster Standort wurde das ehemalige Marker Depot zu einem Wohngebiet entwickelt. Es folgte der Abriss der Argonner Kaserne mit anschließender Realisierung des Gewerbegebiets Hohefeld. Zu den aktuellen Projekten zählt der Neubau der Hochschule Hamm-Lippstadt am Standort des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses, die Entwicklung eines Wohnquartiers mit angrenzenden Flächen für hochschulnahe Nutzungen sowie eines Studentenwohnheims und Nahversorgungsangebots auf dem Areal der ehemaligen Paracelsus Kaserne und die Planung eines Wohngebiets am Standort der ehemaligen Cromwell Barracks.

Bei vielen Konversionsflächen besteht die Möglichkeit Gewerbeflächen zu erwerben. Bitte nutzen Sie den Kontakt zur Wirtschaftsförderung.

Gewerbequartier Hohefeld - Argonner Kaserne

Die Argonner Kaserne wurde 1937 bis 1938 als Artilleriekaserne errichtet. Zuvor hatte die Fläche eine landwirtschaftliche Nutzung. Nach Kriegsende wurde die Kaserne durch die britische Rheinarmee besetzt, wodurch sie ihren heutigen Namen bekommen hat. Einige Gebäude wurden zwischen 1953 und 1983 als Internat der britischen Rheinarmee „Windsor Boy´s School“ genutzt. Bis 1998 diente ein Teil der Gebäude als Aussiedleraufnahmestelle II des Bundesbeauftragten, andere wiederum für die Unterbringung von Aussiedlern und Asylbewerbern. Später erhielt das Technische Hilfswerk Lagerräume auf diesem Gelände.

Nach dem Abriss der Bestandsgebäude im Jahr 2009 entsteht auf dem Gelände das Gewerbequartier Hohefeld mit dem Schwerpunkt "nicht störendes Gewerbe". Besonders geeignet ist dieser Standort für klein- und mittelständische Unternehmen, die einen wohnortnahen Standort suchen. Die Kombination von „Arbeiten und Wohnen“ sind an diesem Standort möglich.

Die hauptamtliche Feuer- und Rettungswache Ost, die der Versorgung des östlichen Stadtgebiets dient, ist im Mai 2010 eingeweiht worden.

Zahlreiche Unternehmensansiedlungen belegen die erfolgreiche Aktivierung des ehemaligen Kasernengeländes.

Anfragen und Informationen: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hamm GmbH.

Cromwell Barracks

Die Cromwell Barracks wurden 1935/36 als Panzerjägerkaserne errichtet, zeitgleich mit der südlich angrenzenden Heereszeugamtstelle. Die Kaserne wurde nach dem zweiten Weltkrieg durch das britische Militär genutzt und erhielt so ihren Namen nach Oliver Cromwell. Anfang der 70er Jahre wurde auf der südlich angrenzenden Fläche eine neue Standortverwaltung, welche von der  Straße „Am Hülsenbusch“ zugänglich ist, erbaut. Die Kaserne diente bis 1991 einer Panzertransporteinheit einschließlich erforderlicher Werkstätten als Standort. Nach der Schließung wurden die Gebäude bis 1999 als Unterkunft für Asylbewerber vom Land NRW genutzt. Das Verwaltungsgebäude wurde bis 1997 noch vom Sanitäts-Regiments Hamm belegt. Die neue Nutzung sieht sowohl eine Wohn- als auch eine Freiflächennutzung vor.


Seit Mai 2009 ist der Standort vollständig abgeräumt und mit der Zielsetzung einer Wohnnutzung saniert worden. Zur Vorbereitung einer zivilen Folgenutzung wurde bereits im Jahr 2003 ein Rahmenplan erarbeitet, der sowohl als Grundlage für einen Investor als auch für die Schaffung des Planungsrechts seitens der Stadt Hamm dienen sollte. Jedoch konnte weder vor dem Rückbau der Gebäude und der folgenden Bodensanierung noch im Nachgang ein Investor für die gesamten 9 ha gefunden werden. Daher wird eine neue, dem derzeitigen Markt entsprechende, Vermarktungsstrategie in mehreren Bauabschnitten angestrebt. Da sich jedoch in den letzten Jahren einige Rahmenbedingungen geändert haben, machte dies eine Überarbeitung der ursprünglichen Rahmenplanung notwendig, die von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als Eigentümerin getragen wurde. Das Planungsbüro Post Welters hat die Rahmenplanung im Sommer 2011 abgeschlossen. Diese wurde vom Rat am 18.10.2011 beschlossen. 

Informationen zum nachfolgenden Projektablauf finden Sie hier:

Newcastle Barracks

Im Jahre 1936/37 errichtete die Wehrmacht auf dem bis dahin landwirtschaftlich genutzten Bereich die Lippe-Kaserne (Panzerkaserne). Ein Großteil der heute im Plangebiet stehenden Gebäude stammt auch aus dieser Zeit. Nach dem zweiten Weltkrieg diente das Gelände dem britsichen Militär zunächst unter dem Namen »Newcastle Barracks« als Panzerkaserne, bevor dann in den Gebäuden von 1960 bis 1981 die "Windsor Girls School" untergebracht war. Seit 1981 wird ein Teil der Gebäude von der Finanzverwaltung des Bundes bzw. dem Zoll genutzt. Darüber hinaus bestand hier im östlichen Plangebiet bis Mitte des Jahres 2005 eine Zwischennutzung als zentrale Aufnahmestelle für Spätaussiedler. Des Weiteren gibt es eine Reihe von anderen temporären gewerblichen Nutzungen im Plangebiet. Im Jahr 2007 wurde von dem Büro Post Welters ein Rahmenplan für die künftige Entwicklung erstellt. Dieser sieht für die Fläche schwerpunktmäßig eine Wohnnutzung vor, die durch verschiedene Büro- und Dienstleistungsbetriebe im nördlichen Bereich ergänzt wird.

Paracelsus Kaserne / Bundeswehrkrankenhaus

Der Baubeginn der Paracelsus Kaserne, die früher Lindenkaserne hieß, erfolgte im Sommer 1934. Durch die schnelle Errichtung konnten schon im Januar 1935 die ersten Infanterietruppen die Kaserne beziehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne kurzzeitig durch die alliierten Besatzungstruppen der Engländer besetzt. Nach dem Krieg wurde der Standort von mehreren Hammer Schulen sowie als Verwaltungsstandort durch die Stadtverwaltung genutzt. Von Juni 1960 bis 2007 wurde das Gelände wieder durch die Bundeswehr genutzt.
Derzeit belegt einen Teil der Gebäude die Hochschule Hamm – Lippstadt, die ab 2014 ihre neuen Räumlichkeiten auf der gegenüberliegenden Fläche des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses bezogen hat. Die Entscheidung zur Ansiedlung der Hochschule an dem Standort ist im Jahr 2009 gefallen, wodurch sich auch für die Paracelsus Kaserne eine völlig neue Entwicklungsperspektive aufgetan hat. Eine Rahmenplanung aus dem Jahr 2006 vom Büro Wolters Partner aus Coesfeld sah für die Fläche fast ausschließlich eine Wohnnutzung vor.
Aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen wurde diese Rahmenplanung überarbeitet. Am 16. Mai 2011 fand eine Bürgerversammlung statt, in der der Überarbeitungsstand mit den Anwohnern diskutiert wurde. Demnach wird die Variante favorisiert, die im Norden eine qualitative Wohnbebauung und im Süden der Fläche hochschulbezogene Nutzungen (Dienstleistungsnutzung, Studentenwohnen) sowie ein Nahversorgungsangebot (Vollversorger) vorsieht. Der Plan wurde am 19. Juli 2011 durch den Rat der Stadt Hamm einstimmig beschlossen. Im Rahmen einer Ausschreibung ist die Kaserne im März 2012 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an einen Investor erfolgreich veräußert worden, der die Fläche entsprechend entwickelt.

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Marker Depot

Das Marker Depot wurde im Zuge der Errichtung der Garnison Hamm zwischen 1934 und 1936 gebaut und diente bis zum Ende des zweiten Weltkrieges als Heeresverpflegungsamt der Wehrmacht. Nach dem Kriegsende wurde es von den britischen Streitkräften übernommen, erheblich vergrößert und diente seitdem als Material- und Ausrüstungslager. Seit den 70er Jahren wurden erste Teilbereiche im Norden abgegeben. Mitte der 80er Jahre wurde die Militärnutzung komplett aufgegeben. Seit 2001 ist dort ein Wohngebiet mit Nahversorgungszentrum entstanden.