Familienfreundlich, klimagerecht, bezahlbar

Stadt Hamm präsentiert zukunftsorientierten Masterplan Wohnen

Der Rat der Stadt Hamm hat auf die dynamischen Entwicklungen und die wachsenden Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt reagiert und ein umfassendes strategisches Konzept in Auftrag gegeben: den Masterplan Wohnen.

Dieser zielt darauf ab, die günstige und bedarfsgerechte Wohnraumversorgung für alle Bevölkerungsschichten nachhaltig zu sichern und die Weichen für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung zu stellen. Jetzt wurde der neue Masterplan Wohnen von Oberbürgermeister Marc Herter und Stadtbaurat Andreas Mentz vorgestellt. 

Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt
„Der neue Masterplan Wohnen ist eine gute Grundlage für uns als Verwaltung, für die Politik und mögliche Investoren, Wohnen in Hamm zukunftssicher weiterzuentwickeln“, erklärte Herter. 

Denn die vergangenen Jahre haben deutlich gezeigt, dass die Stadt Hamm vor wohnungswirtschaftlichen und -politischen Herausforderungen steht. Steigende Bodenpreise, hohe Baukosten und die rückläufige Zahl geförderter Wohnungen sind einige der Faktoren, die den Zugang zu angemessenem Wohnraum erschweren. Die demografische Entwicklung sowie die wachsende Bedeutung von Klimaschutz und Klimaanpassung erhöhen den Druck zusätzlich. „Das darf aber nicht dazu führen, dass am Ende zu wenig Wohnraum zur Verfügung gestellt wird“, betonte Herter.

Seit 2011 hat die Einwohnerzahl von Hamm zugenommen. Besonders stark ist das Wachstum in der Stadtmitte und im Norden zu spüren, während die Bevölkerung insgesamt älter wird. Dies führt zu einem steigenden Bedarf an barrierearmen und altersgerechten Wohnungen. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an familienfreundlichem Wohnraum hoch, insbesondere in den jüngeren Sozialräumen wie dem Westen und Norden der Stadt. Die Zahl der Haushalte, insbesondere der Ein-Personen-Haushalte, steigt kontinuierlich.

Strategien zur Wohnraumversorgung
Der neue Masterplan Wohnen, den das Institut für Raumforschung und Immobilienwirtschaft (IRI) aus Dortmund in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt entwickelt hat, bildet die Grundlage für die zukünftige Wohnungsmarktpolitik der Stadt.

Im Rahmen der Bestandsentwicklung und der Baulandentwicklung wurden dabei sowohl bestehende als auch neue Instrumente entwickelt und optimiert. Ein wichtiger Baustein des Masterplans ist das aktive Baulandmanagement. Dieses soll dazu beitragen, die Flächen effizient zu nutzen und die notwendigen Potenziale für den Wohnungsbau zu mobilisieren. 

Die bereits etablierte und in den vergangenen Jahren immer wieder übertroffene 35-Prozent-Quote für den geförderten Wohnungsbau soll angepasst und neu bemessen werden. „Wir wollen dieses Instrument schärfen, weil wir es für einen ganz wesentlichen Punkt halten“, erklärte Herter.

Künftig soll es eine baugebietsscharfe Regelung geben und nicht mehr wie bisher eine Quote für die Gesamtstadt​. Die Bemessung soll künftig auf Grundlage der Baufertigstellungen und nicht mehr auf Grundlage der Baugenehmigungen erfolgen. Das soll die Transparenz darüber erhöhen, wie viele Wohnungen tatsächlich gefördert entstanden sind.

Analyse und Zielsetzungen
Die analytische Basis des Masterplans wurde durch eine umfassende Bestandsaufnahme und -analyse gelegt. Die zentralen Erkenntnisse zeigen, dass bis 2035 ein Bedarf von rund 3.828 neuen Wohnungen besteht, um die Wohnraumversorgung sicherzustellen. „Mit rund 300 Wohneinheiten pro Jahr bis 2035 hätten wir eine gewisse Kontinuität“, so Mentz. Dabei spielt nicht nur der Neubau, sondern auch die qualitative Weiterentwicklung des bestehenden Wohnungsbestands eine entscheidende Rolle. Der Masterplan Wohnen nimmt nicht nur Hamm als Gesamtstadt in den Blick, sondern auch die Bezirke in ihren spezifischen Entwicklungen und gewachsenen Identitäten und Bedarfen. Besonders in den Bezirken Rhynern (rund um den neuen Haltepunkt Westtünnen) und Bockum-Hövel (Tarnowitzer Bogen), die über die größten Wohnbaulandpotenziale verfügen, sollen gezielt Wohnbauprojekte umgesetzt werden.

Beteiligung und Ausblick
Der Masterplan Wohnen wurde in einem breiten Beteiligungsprozess entwickelt. Neben der Expertise aus der Wohnungswirtschaft und der Verwaltung wurden auch die Anregungen und Hinweise aus einer Befragung von Immobilieneigentümer berücksichtigt. Dieser partizipative Ansatz soll sicherstellen, dass der Masterplan die Bedürfnisse der Bürger widerspiegelt.

Mit der Veröffentlichung des Masterplans Wohnen setzt die Stadt Hamm ein klares Zeichen für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Stadtentwicklung. Der Masterplan bildet die Grundlage für die nächsten Schritte in der Wohnungsmarktpolitik und wird als Leitfaden für zukünftige Entscheidungen dienen.

© Thorsten Hübner

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