Vereint in der Musik

Yusan Zillya - Klänge der Krim-Tataren im Dialog mit anatolischer Dichtung

Im Lenzmonat März bleibt der Klangkosmos in Europa: Die Reise am 11.3. (18:00 Uhr, Kulturbahnhof) führt ans Schwarze Meer, auf die Halbinsel Krim.

 

Hier ist die Heimat der Krim-Tataren, einer indigen, türkischsprachigen Volksgruppe. Zu der auch Multiinstrumentalist, Musikforscher und Komponist Musiker Djemil Karikov gehört. Er  hat einen reichen Schatz an Liedern der Krim-Tataren gesammelt und war auch maßgeblich an der Wiederbelebung dieser Musik und ihrer typischen Musikinstrumente – Saz, Baglama, Kemenche (verschiedene Lauten), Kaval, Zurna, Nay (verschiedene Flöten) und Santur (eine Art Zither) - beteiligt. Gemeinsam mit seiner Tochter Nial Khalilova (Cello) und der ukrainischen Sängerin Natalia Rybka-Parkhomenko hat er jetzt das Projekt „Yusan Zillya“ entwickelt. Benannt nach der auf der Krim wachsenden Pflanze „Yusan“, dem duftenden Wegerich, auch Unsterblichkeitskraut genannt, der die Kraft symbolisiert, die eigene Kultur nicht zu vergessen. In diesem Projekt vereinen die drei zwei Kulturen, Sprachen und Völker. Ukrainische und krim-tatarische Volkslieder werden vertonten Gedichten des berühmten anatolischen Sängers und Dichters Aşık Veysel gegenübergestellt.

Djemil Karikov wurde 1960 in Begovat in Usbekistan geboren. Er studierte an der staatlichen Musikschule Suchumi in Abchasien sowohl Volksmusikinstrumente als auch Musiktheorie und Komposition am staatlichen Konservatorium Taschkent in Usbekistan. Er arbeitete als musikalischer Leiter des Khaytarma-Ensembles und war Chefdirigent des Crimean Tatar Drama Theatre. Er ist der Arrangeur der Nationalhymne der Krim-Tataren für Chor und Symphonieorchester. Zudem war er Musikredakteur des staatlichen Fernseh- und Radiosenders „Krim“ und arbeitete von 2011 bis 2021 als Redakteur für Musiksendungen eines asiatisch-pazifischen Fernsehsenders. 2021 veröffentlichte er die Anthologie der traditionellen krimtatarischen Musik „Qırımnın yerli muzıkası“ („Musik der Krim“). 

Nial Khalilova wurde 1999 in Simferopol in der Autonomen Republik Krim geboren. Sie absolvierte die Fachschule für Musik in Kiew und studierte später an der Nationalen Musikakademie Lemberg. Seit 2021 setzt sie dort ihr Masterstudium fort. Sie arbeitete als Cellistin im K & K Philharmoniker Orchester und seit 2022 im Lviv National Philharmonic Orchestra und nahm an vielen Projekten in der Ukraine und im Ausland teil.

Sängerin, Schauspielerin und Musikerin Nataliia Rybka-Parkhomenko tammt aus der Ukraine. Sie gehört zum Ensemble Kurbasy, das im April 2016 im Klangkosmos zu hören war. Das Ensemble taucht tief in die Atmosphäre, Geschichte und Bedeutung ihrer Lieder ein. Die Themen sind dabei so vielfältig wie die Melodien. Mit dem typisch kehlig-harten Klang ihrer ukrainischen Stimmen und einer gleichzeitig wärmenden Mehrstimmigkeit lassen sie ursprüngliches ukrainisches Liedgut in neuen Farben und musikalisch experimentellen Dimensionen erklingen.

Der Eintritt ist wie immer frei, wir freuen uns aber über eine Spende zugunsten des Fördervereins Stadttheater Hamm e. V., der den Klangkosmos unterstützt.

Yusan Zillya

© Anastasiija Khlibnyk

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