"Revisited"

Helge Lien Trio

„Revisited“ heißt das jüngste Album des Helge Lien Trios, das sie für ihren Auftritt im Kurhaus am Freitag, 28. Februar, um 19:30 Uhr im Gepäck haben - vor Energie und Spielfreude sprühend.

Zwei große Traditionen prägen das Klavier-Trio: Die Amerikanische und die Skandinavische. Erste ist ausdehnend, ornamental und melodisch, beeindruckt mit technischer Virtuosität. Sie hat eine reiche Formensprache, einen großen Spielraum an Einflüssen und Inspirationen und eine Verbindung zur Moderne. Letztere ist dagegen in sich gekehrt, minimalistisch und rhythmisch. Sie hat hypnotische Qualitäten, besticht durch Konzentration, die Tiefe ihrer Stimmungen und ihre traditionellen Wurzeln.

Der Norweger Helge Lien (* 1975) wuchs inmitten beider Traditionen auf und sieht sich als Brückenbauer, der verschiedene Kulturen und Kontraste vereint. Seine Mutter spielte Akkordeon und führte ihn in die Tradition der „gammaldans“ (nordische Tänze) ein, Volksmusik wurde so ein steter und treuer Begleiter. Andererseits war sein erstes Instrument eine elektrische Orgel, die er später gegen einen Synthesizer austauschte und Pink Floyds „Dark side of the moon“ das erste Album, das ihn begeisterte. Die Musik des kanadischen Pianisten und Komponisten Oscar Peterson machte aus ihm dann schließlich einen Jazzer fürs Leben. Nach seinem Studium an der norwegischen Musikhochschule Oslo spielte er zunächst bei der Sandvika Storband, erste Trio-Erfahrungen sammelte er ab 1998 mit dem Tri Ó Trang, 2002 erschien mit „What are you doing the rest of your life“ das erste Album des Helge Lien Trios.

Mit seinen Mitmusikern hat Lien in den vergangenen Jahren einen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil kreiert, der gekonnt die Balance zwischen den klassischen Jazztraditionen und der avantgardistisch anmutenden Improvisationskunst wahrt.
Mit instinktiver Souveränität haben die drei eine eigene Interpretation des Kammerjazz entwickelt, die sich durch harmonisch komplexe, gar traumwandlerische Klangfarben auszeichnet. Aufbauend auf Bill Evans‘ lyrischer Kraft und dem berauschend melancholischen Spiel von Esbjörn Svensson erzeugt Helge Lien vielseitige Stimmungsbilder, die er im stetigen Dialog mit Johannes Eick (Kontrabass) und Knut Aalefjær (Schlagzeug) mit leichter Hand vorträgt und die ihre Anziehungskraft sowohl in Aufnahmen als auch in den Live-Settings vollends entfacht.

Seit 2008 konzentriert sich Lien auf seine eigenen Kompositionen und lässt dabei dem unverwechselbaren Charakter seiner Bandmitglieder viel Raum – der Einfallsreichtum dieses Trios scheint bis heute wahrlich keine Grenzen zu kennen. „Revisited“ heißt ihr jüngster Streich: Interpretationen zwischen Rückblick und Aufbruch, keine Revolution, sondern leidenschaftliches Musizieren unter dem Mikroskop. Ausdrucksstark, voller Melodik und Improvisationen, die teils wie komponiert klingen.

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