Hainbuche
Wissenswertes zur Hainbuche
Viele kennen Hainbuchen nur als Heckenpflanzen. Doch gibt man Hainbuchen Raum zum Wachsen, entwickeln sie sich zu wunderschönen Einzelbäumen, mit einem oft knorrigen Wuchs. Das Holz der Hainbuche ist das härteste europäische Nutzholz. Trotz dieser Eigenschaft, wird es kaum als Baumaterial verwendet, da es sehr anfällig für Wurmfraß ist. Heutzutage hat die Hainbuche nur noch eine geringe wirtschaftliche Bedeutung. Früher wurde das Holz der Hainbuche deutlich öfter verwendet. Zum Beispiel wurde es zum Bau von Webstühlen, Zahnrändern, Schuhleisten und landwirtschaftlichen Geräten genutzt.
Ihre große Beliebtheit als Heckenpflanze, liegt an der ausgesprochen guten Schnittverträglichkeit der Hainbuche. Diese Eigenschaft haben sich bereits unsere Vorfahren zu Nutze gemacht. Zusammen mit Brombeerpflanzen und anderen Dornsträuchern wurden sie auf Wällen, den so genannten Landwehren, angepflanzt. Die Äste wurden mit der Axt angeschlagen und konnten so in die gewünschte Richtung gebogen und verwoben werden. Dadurch entstand eine schützende Wehrhecke, die eine fast undurchdringliche „Mauer“ für Fuhrwerke und andere Eindringlinge darstellte.
Hainbuchen vertragen sogar einen Rückschnitt bis kurz über die Wurzeln. Daher wurden sie in der Vergangenheit häufig zur Produktion von Holzkohle genutzt. In regelmäßigen Abständen wurden die Hainbuchen „auf den Stock gesetzt" und ihr immer wieder nachwachsendes Holz in Kohlenmeilern zu Holzkohle verkohlt.
Die Blätter der Hainbuche bleiben auch im Winter noch lange an den Ästen hängen und bieten so, über einen langen Zeitraum, einen guten Lärm- und Windschutz. Durch diese Eigenschaften ist die Hainbuche auch bei Vögeln ein beliebter Brutplatz, da sie geschützt ihren Nachwuchs aufziehen können.
Die Hainbuche wird häufig als das Holz der weisen Frauen des Mittelalters bezeichnet und gehörte zu ihren Heilmitteln. Sie gilt als ein Symbol für Mut, Standhaftigkeit und Gerechtigkeit und wird oft als Sinnbild für Lebendigkeit und Frische genommen.
Allgemeine Infos
Botanischer Name: Carpinus betulus
Familie: Birkengewächse
Wuchs: Stamm: relativ kurz, oft mit Gabelung; Baumkrone: massig, flach
Höhe: 15 bis 25 Meter
Fruchtart: Nussfrüchte
Alter: bis 150 Jahre
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