Strategie und Meilensteine

Der Prozess Familienfreundlichste Stadt läuft seit 2020 und hat inzwischen zu zahlreichen Veränderungen in Hamm geführt. Zusammengefasst beruht die Strategie auf dem Weg zur Familienfreundlichsten Stadt auf fünf Zielelementen:

  1. Leitprojekte: Umsetzung zentraler Leitprojekte (Arbeitstitel Kernprozesse) mit bundesweitem Vorbildcharakter
  2. Monitoring und Transparenz: Aufbau einer vernetzten regelmäßigen Berichterstattung und Fachplanung der besonders für Familien relevanten Bereiche
  3. Wirkungsvolle Steuerung: Einrichtung und Etablierung einer verwaltungsintern wie -extern wirkenden Koordinierungsstelle
  4. Förderung des produktiven WIR: Eine möglichst große Beteiligung der vielfältigen Familien
  5. Familie als Querschnittsthema: Aufstellung familienfreundlicher Maßnahmen über alle Handlungsfelder sowie die Er- und Bearbeitung von Angebotslücken und Verbesserungen für Familien

Eine ausführliche Beschreibung der Hammer Strategie lässt sich am besten im Familienbericht nachlesen. Dort findet sich alles zu Zielen, den Facetten von Familienfreundlichkeit, Beteiligungsformaten, Handlungsfeldern und vieles mehr.

Die Liste ‘’Was haben wir schon erreicht?'' gibt eine Übersicht zu verschiedenen Verbesserungen, die bereits erzielt werden konnten. Fünf größere Projekte oder auch Meilensteine möchten wir hier gesondert vorstellen:
 

Meilensteine

Der Familienbeirat ist ein Gremium, das losgelöst von Politik und organisierten Interessen den Leitprozess der Familienfreundlichsten Stadt mitgestaltet. Die Mitglieder sind interessierte Familien, die sich selbst und Familien aus ihrem Freundeskreis, ihrer Nachbarschaft und ihrem Umfeld vertreten und ihre und deren Sichtweisen einbringen. Dabei ist es durch die gute Vernetzung mit der Stadtteil- und Zielgruppenarbeit der Stadt Hamm gelungen, die Vielfalt der Familien in Hamm auch im Familienbeirat wiederzufinden.

Der Familienbeirat kann dabei grundsätzlichen auf zwei verschiedene Weisen wirksam werden:
a) Der Beirat kann von Verwaltungsbereichen konsultiert werden, um sich zu eigenen Vorschlägen und Entwicklungen mit dieser wichtigen Zielgruppe auszutauschen und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. 
b) Umgekehrt kann es im Rahmen der Diskussionsprozesse auch dazu kommen, dass durch den Familienbeirat Themen angesprochen werden, die sich auf die Schul-, Jugend-, Sozial- und Gesundheitsverwaltung oder andere Bereiche (z.B. Stadtplanung, Baubereich, Integration etc.) beziehen und die einer weiteren systematischen Bearbeitung bedürfen. Darüber hinaus arbeitet der Familienbeirat an eigenen Themen, die aus der Mitte des Gremiums kommen. Die Verwaltung prüft, ob sie unterstützen, beraten oder mitwirken kann und soll. Die offene und wertschätzende Austauschkultur ist hierfür die Basis.

Darüber hinaus hilft der Familienbeirat bei der Evaluation des Leitprozesses, in dem er der Verwaltung Rückmeldung gibt, ob Erfolge auch bei den Familien spürbar werden und wirksame Verbesserungen darstellen. Der Familienbeirat hat sich am 5. September 2022 gemeinsam mit dem Oberbürgermeister und der Familiendezernentin zu einer ersten Sitzung im Rathaus getroffen und kommt seitdem etwa alle zwei Monate zusammen. Zudem werden viele kleine und große Informationen und Diskussionspunkte auch über die Projekt-App „Hamm: Machen“ in einem geschützten Raum digital ausgetauscht. Neuigkeiten zum Beirat und seinen Sitzungen finden Sie in der App.

Wichtig ist, dass es sich beim Beirat um ein offenes Gremium handelt, dem sich immer wieder neue Familien – auch nur zeitweise und zu bestimmten Schwerpunktthemen – anschließen und sich dort einbringen können.

Ein Kernprozess auf dem Weg zur familienfreundlichsten Stadt ist die Einführung des Kommunalen Unterstützungssystems für Schulen (KUS). Das KUS wird eingeführt, um die Schulen verlässlich, nachhaltig und systematisch in ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit zu unterstützen. Das KUS gliedert sich dabei in die Säule I (alle schulischen Betreuungsangebote, die städtische Ferienbetreuung und die Familiengrundschulzentren) sowie in die Säule II (KUS im engeren Sinn als ein pädagogisches und präventives Unterstützungsangebot). Die jeweilige Schule setzt innerhalb der Säulen ihre individuellen pädagogischen Schwerpunkte.

Aufgrund der Tatsache, dass bei der Umsetzung des KUS maximal zwei Träger je Schule tätig sein werden, wird der Koordinierungs- und Kooperationsaufwand in den Schulen reduziert und es werden neue Synergien erschlossen. Den Trägern wird eine langfristige Perspektive für ihr Personalmanagement inklusive einer gesicherten Finanzierung gegeben. Die Finanzierung der Betreuungsangebote in Säule I wird dauerhaft angehoben. Die Finanzierung der Säule II erfolgt nach objektiven Kriterien, die über den Sozialindex die unterschiedlichen Bedarfe der Schulen in ihrem sozioökonomischen Umfeld und der jeweiligen Schulform berücksichtigen.

Angeboten wird KUS seit dem 7. August 2023 (Schuljahr 2023/24) zunächst für sechs Grundschulen und eine Förderschule (Freiligrath-, Gebrüder-Grimm-, Hermann-Gmeiner-, Matthias-Claudius-, Tal-, Wilhelm-Busch- und Mark-Twain-Schule).

Nähere Informationen zur Umsetzung können in der Beschlussvorlage Nr. 0895/22 nachgelesen werden, die in der Ratssitzung am 27.09.2022 beschlossen worden ist.

Zahlreiche Ämter und Behörden erbringen vielfältige Dienstleistungen für Familien. Diese waren bislang über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Nicht selten empfanden Familien die zahlreichen Dienstleistungsangebote zudem als kaum überschaubar und wähnten sich in einem „Behördendschungel“. Damit ist seit dem 23. November 2023 Schluss. Seitdem gibt es das Familienrathaus.Start.

In einem ersten Schritt wurden im „Familienrathaus.Start.“ die Leistungen und Angebote rund um die Geburt gebündelt. Aber auch zu allen weiteren Anliegen, die Familien bewegen, werden hier Informations- und Vermittlungsangebote geschaffen. In den kommenden Jahren werden weitere Dienstleistungen das Angebotsportfolio ergänzen, die direkt vor Ort angeboten werden können.

Die Einrichtung des Familienrathauses ist ein zentrales Projekt im Leitprozess Familienfreundlichste Stadt. Es sorgt räumlich für kurze und verlässliche Wege für Familien und bündelt alle relevanten Angebote unter einem Dach. Das Ziel besteht darin, Verwaltung aus Sicht von Familien zu denken und für diese zu optimieren. Aus diesem Grund wurde der Familienbeirat intensiv in die Planungsprozesse eingebunden.

Das Familienrathaus führt zu neuen Netzwerken und Kooperationen (etwa durch die Einbindung der Familienkasse), verbessert die Zusammenarbeit der verschiedenen Verwaltungseinheiten und ist gekennzeichnet durch eine hohe Serviceorientierung.

Der Prozess wurde mit der verwaltungswissenschaftlichen Expertise von Prof. Dr. Jörg Bogumil begleitet. Er berät bei der Planung, Entwicklung und Einführung des Familienrathauses.

Im häufig anspruchsvollen und hektischen Familienalltag stellt ein Behördengang eine zusätzliche Belastung dar, auf den Familien nur allzu gerne verzichten würden. Die Stadtverwaltung hält daher zahlreiche Dienstleistungen, Formulare und Informationen auch digital vor und erweitert das digitale Serviceangebot laufend. Allerdings kann es eine Herausforderung darstellen, die gesuchten Dienstleistungen und Informationen schnell zu finden und intuitiv zu bedienen. Daher wurden – genau wie beim Familienrathaus.Start – die familienbezogenen Online-Angebote im digitalen Familienrathaus erweitert, zentral gebündelt und nachvollziehbar strukturiert.

Seit dem 23. November 2023 sind viele Angebote und Informationen unter www.familienrathaus.de zu finden. Diese werden kontinuierlich erweitert und ausgebaut werden. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird derzeit eine besonders innovative technische Funktion geprüft: Familien sollen anhand ihrer individuellen familiären Situation auf besonders passende und nützliche Angebote und Leistungen aufmerksam gemacht werden. Die eigene familiäre Situation soll grafisch und möglichst intuitiv angegeben werden können. Auf diese Weise wird ein zentrales Problem über Suchfunktionen gelöst: Man findet nur, was man auch gesucht hat. Wenn der suchenden Person etwa ein Dienstleistungsangebot oder eine mögliche finanzielle Unterstützung gänzlich unbekannt ist, wird sie kaum zufällig darauf stoßen und es daher nicht in Anspruch nehmen können. Das Ziel einer besseren Orientierung und passgenaueren Information soll auch über den Einsatz von Erklärvideos zu verschiedenen Themen erreicht werden.

Um das digitale Familienrathaus so nutzerfreundlich und hilfreich wie möglich zu gestalten, wurden diese und weitere mögliche Funktionen und Erscheinungsbilder mit zahlreichen Familien in verschiedenen Beteiligungsformaten diskutiert und weiterentwickelt.

Arbeitsagentur, Kommunales Jobcenter, Jugendamt und die Koordinierungsstelle „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) sind Kooperationspartner der Jugendberufsagentur, die das Ziel verfolgt, junge Menschen in Hamm in der schulischen, beruflichen und sozialen Integration zu stärken. Zudem soll ein wirksamer Ausgleich sozialer Benachteiligungen geschaffen werden. Für die jungen Menschen in Hamm wird die Jugendberufsagentur zentral in der Bismarckstraße 1 erreichbar sein.

Kerngedanke ist, die verschiedenen Leistungen der vier Projektpartner zu bündeln und jungen Menschen einheitlich zur Verfügung zu stellen. Sie müssen daher nicht mehr zwischen verschiedenen Behörden pendeln. Zudem werden Doppelbetreuungen durch mehrere Behörden ebenso vermieden wie mögliche Betreuungslücken.

Im Blick haben die beteiligten Akteur:innen hierbei nicht nur die effektive Unterstützung bei der Wahl des geeigneten Ausbildungsplatzes, denn die Auswirkungen einer guten, zielgerichteten Beratung in diesem Bereich sind viel weitreichender. Die Jugendberufsagentur leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Hamm.

Kontakt

Stabsstelle Familienfreundlichste Stadt

Frau Elsner

Theodor-Heuss-Platz 12
59065 Hamm
Fon: 02381 17-5071
Fax: 02381 17-105071
E-Mail-Adresse

Stabsstelle Familienfreundlichste Stadt

Herr Heller

Theodor-Heuss-Platz 12
59065 Hamm
Fon: 02381 17-6338
Fax: 02381 17-106338
E-Mail-Adresse

Stabsstelle Familienfreundlichste Stadt

Herr Kownatzki

Theodor-Heuss-Platz 12
59065 Hamm
Fon: 02381 17-5072
Fax: 02381 17-105072
E-Mail-Adresse

Stabsstelle Familienfreundlichste Stadt

Herr Gebhardt

Theodor-Heuss-Platz 12
59065 Hamm
Fon: 02381 17-6145
Fax: 02381 17-106145
E-Mail-Adresse

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