Asbest-Funde

Update zum weiteren Umgang mit den Folgen des Kühlturmbrands

Nach dem Kühlturm-Brand im CreativRevier Heinrich Robert am Montag, 4. November, wurden asbesthaltige Bruchstücke in der Umgebung gefunden. Aktuell laufen die Reinigungsarbeiten der Straßen und Außenanlagen, die im neuen Jahr fortgesetzt werden. Dazu gibt es eine vierte Anwohnerinformation.

Nach dem Kühlturmbrand auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Heinrich Robert konnten inzwischen alle sieben Wohngebäude an Goerallee und Hoppeistraße wieder freigegeben werden, für die seit dem 5. November ein Betretungsverbot gegolten hatte. Lediglich in einem Raum eines Gebäudes wurde eine einzelne Asbestfaser nachgewiesen. Nach einer fachmännischen Reinigung und erneuten Beprobung waren die Messergebnisse auch hier ohne Befund, wie das Gutachterbüro mitteilte. Umweltdezernent Volker Burgard benachrichtigte alle Bewohnerinnen und Bewohner persönlich telefonisch. Für die Außenbereiche der Häuser bleibt die Nutzung zunächst weiterhin eingeschränkt. 

Straßenweise Begehung und Reinigung der Außenanlagen 

Nachdem die intensiven Testungen von privaten Wohnräumen und in öffentlichen Gebäuden zunächst im Vordergrund standen, gehen die von der RAG beauftragten Firmen seit Montag, 18. November, systematisch Straße für Straße ab und begutachten und reinigen die privaten Grundstücke in dem von asbesthaltigen Bruchstücken beaufschlagten Bereich in Herringen. Die jeweils anstehenden Straßen werden täglich ab circa 16 Uhr per Aushang am Bürgeramt Herringen sowie auf dieser Seite bekanntgemacht:

Zunächst liefen die Reinigungsarbeiten in der Siedlung Heidhof (Waldstraße, Braunshof, Zum Heideblick und An der Waldemei) sowie im Bereich der Fangstraße (Nr. 68, 70-88).  Am Montag, 25. November, begannen die Reinigungskräfte mit Restarbeiten in der Siedlung Heidhof (östliche Waldstraße und Braunshof). Im weiteren Verlauf wurden die nächsten Gebäude und Außenanlagen an der Fangstraße gereinigt (Nr. 69, 53, 50 und das Pumpwerk).

In der ersten Dezemberwoche (KW 49) wurden laut Gutachterbüro Wessling die im angehängten Plan orange markierten Bereiche bearbeitet. Es wurde parallel in zwei Abschnitten gearbeitet: Ein Abschnitt begann beim Gebäude Ecke Holzstraße/Buschkampstraße und arbeitete sich dann die Buschkampstraße hoch, beide Seiten, inklusive kleine Seitenstraße und Garagenhof. Anschließend kam der südliche Bereich der Hubert-Kirchhoff-Straße, inklusive kleine Seitenstraße und Garagenhof. Der andere Abschnitt arbeitete sich weiter den Bocksheideweg hoch. Außerdem fanden Restarbeiten an der Allensteiner Straße, der Magdeburger Straße, der Dresdener Straße und der Erfurter Straße statt.

In der Woche ab dem 9. Dezember (KW 50) wurden die im angehängten Plan grün und orange markierten Bereiche bearbeitet und in zwei Abschnitten parallel gereinigt: Ein Bereich war das Gebiet (grün markiert) nördlich der Holzstraße, Buschkampstraße, An den Kirchen und Fangstraße, inklusive Dächer der Lessingschule. Der andere Bereich war im Gebiet (leicht orange markiert) südlich der Holzstraße von Nr. 71 bis 19, Fritz-Baudach-Weg, Kaspar-Schulte-Weg, Höferweg, Elsingstraße, Köhlerstraße, Görlitzer Straße, östlich Waldenburger Straße. 

In der Woche ab dem 16. Dezember (KW 51) wurden die nördliche Fangstraße, östliche Straßenseite, inklusive Nr. 21, Autohaus, bis Herringer Markt sowie die Straße Bierkamp von der Firma Entrako bearbeitet. 

Da die Gutachter- und Reinigungsteams seit Wochen im Dauereinsatz sind und auch aufgrund des fortgeschrittenen Stands der Arbeiten haben die Verantwortlichen entschieden, dass die Einsatzkräfte zwischen Weihnachten und Neujahr pausieren dürfen, um neue Kräfte für das nächste Jahr zu sammeln.

Lessingschule wieder im Normalbetrieb 

Seit Dienstag, 12. November, herrscht wieder Normalbetrieb in Präsenz an der Lessingschule. Grundlage dafür: Alle 48 Laborbefunde der umfangreich durchgeführten Raumluftmessungen in den Gebäuden der Grundschule in Herringen waren im positiven Sinne negativ. Dieses Ergebnis teilte das von der RAG beauftragter Gutachterbüro WESSLING mit. Die Untersuchung war notwendig geworden, nachdem auf dem Außengelände der Schule Asbest-Bruchstücke vom Kühlturmbrand gefunden worden waren. Auch das Außengelände der Grundschule, das zwischenzeitlich mehrfach nass gereinigt wurde, kann bis auf den Spielplatzbereich wieder genutzt werden.

Sand auf Spielplätzen ausgetauscht

Der Sand auf der Spielfläche der Kindertagesstätte St. Victor wurde abgetragen. Vier weitere Spielplätze im öffentlichen Bereich wurden von Fachleuten kontrolliert. Auf einem dieser Spielplätze wurden Asbest-Bruchstücke gefunden. Auch hier wurde der Sand abgetragen und erneuert. Ebenso wurde der Spielbereich der Lessingschule abgeräumt und mit frischem Sand ausgestattet.

Anwohnerinformation in Briefkästen zugestellt
Um alle Bürger in dem betroffenen Gebiet zu erreichen, wurde den Haushalten zusätzlich zu der intensiven Berichterstattung in den Medien am Montag, 11. November, eine erste Anwohnerinformation in die Briefkästen zugestellt. Diese enthält alle wesentlichen Informationen und Sicherheitshinweise zum Umgang mit der aktuellen Situation. Eine zweite Anwohnerinformation mit den neuesten Erkenntnissen sowie häufig gestellten Fragen (FAQ) wurde am Montag, 18. November, in die Briefkästen zugestellt. Eine dritte Anwohnerinformation mit Hinweisen zu den Reinigungs- und Sanierungsarbeiten in den betroffenen Straßen wurde am Montag, 2. Dezember, verteilt. Eine vierte Anwohnerinformation zum Stand der Reinigungsarbeiten und der Fortsetzung dieser im neuen Jahr wurde am Mittwoch, 18. Dezember in die Briefkästen zugestellt.

Fundstücke der RAG melden
Grundsätzlich geht die RAG bei möglichen Fundstücken beziehungsweise (neuen) Fundorten mit derselben Methodik vor wie bisher: Das beauftragte Gutachterbüro geht jeder Meldung nach und überprüft die Fundstücke. Bei positivem Befund wird anschließend direkt ein Auftrag zur Beseitigung an Spezialfirmen für Asbestbeseitigung weitergegeben. Bürgerinnen und Bürger sollen die Bruchstücke nicht anfassen und von einer eigenständigen Reinigung und Entsorgung absehen. Fundstücke sollen möglichst per Foto dokumentiert und an die E-Mail-Adresse bergschaeden@rag.de geschickt werden. Zudem ist weiterhin die Hotline der RAG Aktiengesellschaft unter der Telefonnummer 0800 27 27 271 erreichbar. Hierüber haben Vertreter:innen von Stadt, RAG, LANUV, des Gutachterbüros sowie der Bergaufsicht der Bezirksregierung Arnsberg die Bürgerinnen und Bürger am Freitag, 8. November, bei einer Bürgerversammlung im Gemeindesaal der Evangelischen Kirche St. Victor in Hamm-Herringen informiert.

Auch sonstige Schäden werden beseitigt

Auch bei sonstigen Schäden, die durch das Brandereignis auf dem RAG-Werksgelände entstanden sein können, sollen diese weiterhin direkt an die Bergschadenshotline der RAG gemeldet werden. Das Versprechen gilt: Alle Schäden, die durch das Brandereignis entstanden sind, werden reguliert. Thomas Mittelmann von der RAG Montan Immobilien: „Wir bitten alle Betroffenen um Verständnis dafür, dass wir nicht überall gleichzeitig sein können. Im Laufe der vergangenen Tage haben wir die Sanierungsteams mehrfach aufgestockt. Wir werden jeder Meldung nachgehen.“

Untersuchungen zur Brandursache laufen

Nach wie vor ist noch nicht klar, was den Brand und die Folgen ausgelöst haben könnte. Die Ursache wird zurzeit durch einen Gutsachter untersucht. Dr. Adrian Lux, Leiter Sondereinsatz NRW des LANUV: „Uns liegen auch keine Hinweise vor, dass - abgesehen von Asbest - besondere Brandprodukte entstanden sein könnten. So gesehen handelt es sich aus unserer Sicht um einen Brand mit den typischen Begleiterscheinungen. Vorbeugend wurde von uns im stark belasteten Gebiet eine Wischprobe genommen. Die Messergebnisse sind vollkommen unauffällig und liegen im Bereich der üblichen Hintergrundbelastungen.“