“Ich heiße Muldoon, Wanze Muldoon. Ich bin Schnüffler – Privatdetektiv, wenn ihr es genau wissen wollt. Nicht nur der beste Schnüffler im gesamten Garten, sondern auch der billigste. Jedenfalls der einzige, den man anheuern kann. Genauer gesagt, der einzige, der noch lebt.” So stellt sich der Titelheld dem Publikum vor.
Wie genau er zu seinem Namen kam, das scheint eine endlose Geschichte zu sein. Normalerweise ist er ziemlich cool, doch irgendwas scheint derzeit nicht in Ordnung zu sein. Denn alle Gartenbewohner:innen sind ziemlich angespannt, allein in Dixies Bar herrscht noch gute Laune, denn hier kann man den Alltag vergessen und auch die Tatsache, dass derzeit seltsame Dinge passieren. Doch Wanze spürt, dass etwas Bedrohliches in der Luft liegt – und wird prompt aus der Bar ins Ameisennest entführt, wo ihm die Königin den Auftrag erteilt, Abtrünnige ihres Volkes auszuspionieren. Der sonst so coole Detektiv ist alarmiert und die Sache nimmt immer größere Dimensionen an. So gerade eben gelingt es ihm noch, einem vierköpfigen Wespen-Killer-Kommando zu entfliehen, da gerät er fast in die tödlichen Fänge der gefürchteten Spinne. Und welche Rolle spielt bitte der Mann aus dem Haus?
“Die Wanze” ist ein spannendes und zugleich äußerst witziges Erzähltheatersolo über düstere Machenschaften, Manipulation, Umsturz, aber zugleich auch Solidarität für alle, die Krimis mögen. Ein „gefundenes Fressen“ für einen Schauspieler (Maximilian von Ulardt), der den Mikrokosmos eines Gartens mit all seinen Bewohnern verkörpert und dabei eine eher ungewöhnliche Perspektive einnimmt.
1995 veröffentlichte der Brite Paul Shipton (* 1963) seinen Insektenkrimi „Bug Muldoon and the garden of fear“, dem 1998 ein zweiter Teil folgte („Bug Muldoon and the killer in the rain“). 2000 entstand eine Theaterfassung, die jetzt in einer Inszenierung des WLT in Hamm zu sehen ist.