Wie viele in ihrem Alter hat auch die junge Wadjda jede Menge Hoffnungen und Träume. Da gibt es zum Beispiel dieses wunderbare grüne Fahrrad beim Laden gleich um die Ecke. Täglich kommt sie auf ihrem Weg daran vorbei und wünscht sich nichts sehnlicher, als es mit nach Hause nehmen zu können. Leider gibt es da aber nicht nur eine Hürde, die sie nehmen muss. Denn in Saudi-Arabien, ihrem Heimatland, dürfen Mädchen gar nicht Rad fahren. Von ihren Eltern ist also keine Hilfe zu erwarten. Aber wie soll sie allein genügend Geld auftreiben, um sich ihren Wunsch zu erfüllen?
Da kommt ihr eine Idee: An ihrer Schule findet ein Koranwettbewerb statt, bei dem man viel Geld gewinnen kann. Doch dazu muss man natürlich den Koran sehr gut kennen. Wadjda lässt sich davon aber nicht abschrecken und entwickelt eine Strategie, wie sie diese Aufgabe meistern und sich gegen ihre Mitschülerinnen behaupten kann. Schließlich ist das grüne Fahrrad jede Mühe wert! Am Ende kommt zwar alles ganz anders, als gedacht, aber dennoch verliert Wadjda nie ihren Mut.
Die spannende und berührende Geschichte vermittelt humorvoll und nachdenklich zugleich Weltwissen, wirbt um Verständnis und Verstehen. Und zeigt eindrucksvoll, was Freiheit bedeutet und wie wichtig sie ist.
2012 erschien der erste Spielfilm der saudi-arabische Filmregisseurin und Drehbuchautorin Haifaa Al Mansour, „Das Mädchen Wadjda“. Er war gleichzeitig auch der erste abendfüllende Film unter saudi-arabischer Regie überhaupt, der weltweit zahlreiche Preise gewann. Auf Basis des Drehbuchs schrieb Al Mansour später auch ihren gleichnamigen Debütroman (2015).
Das WLT hat daraus ein spannendes wie berührendes Bühnenstück geschaffen, in dem vor allen die charismatische Hauptdarstellerin Rachel Tzegai mit ihrer Ausstrahlung begeistert und das Publikum geradezu in die Geschichte hineinzieht.