Deutschland Ende der 1940er-Jahre, Aufbruchstimmung herrscht und es besteht die berechtigte Hoffnung, dass es nach den harten Kriegsjahren endlich aufwärts geht. Doch der langsam wieder eintretende Alltag bedeutet auch die Rückkehr zu alten Rollenbildern: Frauen sollen in die zweite Reihe zurücktreten und sich wieder verstärkt um Haushalt und Kinder kümmern. Aber nicht alle sind begeistert von dieser Idee, sondern haben ganz andere Ziele und Träume. So wie Rosa, Aushilfslehrerin für Deutsch, die statt Heirat und Familiengründung die Welt sehen und etwas erleben möchte. Und deswegen beschlossen hat, mit einem Trio beim „Anglo-German Swing-Festival“ mitzumachen. Immerhin winkt als Preis neben etwas Geld ein Konzert im Garten des Buckingham Palace – mit der Queen selbst als Ehrengast! Dumm nur, dass es besagtes Trio noch gar nicht gibt – weswegen Rosa zu einem Vorsingen eingeladen hat. Die erste Kandidatin ist Schneiderin Käthe, ziemlich steif und reserviert – aber mit einer Opernausbildung. Zweite im Bunde ist Hilde, zupackend und herzlich, ein echtes Mädel vom Lande und dazu ein wahres Naturtalent im Jodeln. Der Plan könnte also tatsächlich aufgehen, wenn nur Rosas Stimme ebenso gut wie die der anderen beiden wäre. Da kommt William Abernathy, britischer Militärpfarrer und Chorleiter, wie gerufen. Vielleicht lässt sich aus ihm ein echtes „Fräulein Wunder“ machen?
Murat Yeginer ist eine wunderbare musikalische Komödie gelungen, deren Tenor niemals ins Lächerliche fällt, sondern mit punktueller Komik und großartigem Gesang überzeugt. Originelle Dialoge und eine passgenaue Songauswahl feiern die starken Frauen der Nachkriegszeit. Zu hören sind Evergreens wie „Bei mir bistu scheyn“, „It Don’t Mean A Thing (If It Ain’t Got That Swing)“, „Cheek to Cheek“ oder „Sing, sing, sing“. Das Ensemble begeistert mit starken Stimmen und viel Spielfreude, die Choreographien erinnern mit ihrer Eleganz an Fred Astaire und Ginger Rogers. Ein kurzweiliger Abend, bei dem garantiert keine Langeweile aufkommt!