Flatterulme

Wissenswertes zur Flatterulme

Wie Versteinerungen belegen, gab es bereits vor 70 Millionen Jahren Ulmengewächse.

In der altnordischen Mythologie herrschte die Vorstellung, dass die Menschen aus Bäumen entstanden. So wurde die Esche zum Mann, die Ulme zur Frau. Im Altertum waren Ulmen mit Tod und Trauer verbunden. Die Römer setzten häufig um ihre Grabstätten Ulmen.

Die heilende Wirkung der Ulme war bereits den alten Griechen bekannt. Sie benutzten die Rinde als Schmerz- und Wundheilmittel bei Brandverletzungen, Ausschlägen und Furunkeln sowie gegen Fieber, Gicht, Rheuma und Durchfall.

Heute gibt es in Europa drei Ulmenarten. Entgegen einer verbreiteten Auffassung kreuzt sich die Flatterulme nicht mit anderen Arten wie Feld- oder Bergulme. Der Stamm der Flatterulme ist mit einer längsrissigen, dunkelbraunen, rauen, mit abblätternden Schuppen ausgestatteten, bastreichen Rinde versehen. Diese wurde zum Gelbfärben verwendet. Der sich leicht ablösende Bast diente früher als Bindematerial und zur Herstellung von Bienenkörben, Matten und Seilen. In Notzeiten verwendete man gemahlene Rinde als Brotmehlzusatz und aus den jungen Blättern sowie den Blüten wurde ein nahrhafter Salat hergestellt. Zudem war das Laub in der Tierhaltung als Streunutzung und Futter für Rinder und Schafe beliebt.

Die Ulmensplintkäfer (Scolytus), die die hauptsächlichen Überträger des Ulmensterbens sind, fliegen die Flatterulme aufgrund von Rindeninhaltsstoffen seltener an. Gegen den Schlauchpilz (Ophiostoma novo-ulmi) verfügt sie über unvollständige Resistenz.

Die bisher unterbewertete Flatterulme ist Baum des Jahres 2019. Wegen ihren speziellen Eigenschaften (u.a. geringe Anfälligkeit für das Ulmensterben, hohe Standfestigkeit), ist sie eine wertvolle Mischbaumart im Wald. Außerdem stellt die Flatterulme u.a. für den Ulmenblattfloh (Psylla ulmi), den einzigen Lebensraum dar.

Allgemeine Infos

Botanischer Name: Ulmus laevis

Familie: Ulmengewächse

Wuchs: relativ kurzer Stamm mit eigenartig unregelmäßig gewölbter Krone und Brettwurzeln

Höhe: 15 bis 35 Meter hoch

Fruchtart: Flügelnüsse

Alter: 150-250 Jahre, in Ausnahmefällen bis 500 Jahre

Kontakt

Umweltamt

Frau Denker

Gustav-Heinemann-Straße 10
59065 Hamm
Fon: 02381 17-7138
Fax: 02381 17-2931
E-Mail-Adresse
Internet