Der Verkehr wird mit Hilfe einer mobilen Ampel über die Engstelle geleitet. Diese Maßnahme ist laut des für diese Straße zuständigen Landesbetriebs Straßen.NRW erforderlich, um die Vekehrslast auf dem Brückenbauwerk erheblich zu reduzieren. Die Engstelle stellt aber auch sicher, dass die Zollstraße weiterhin in beide Fahrtrichtungen befahrbar bleibt.
Die Brückenprüfer hatten diesen Lösungsvorschlag aufgrund der zunehmenden Verschlechterung des Bauwerkszustandes zur Entlastung vorgeschlagen. Der Grund dafür sind Rissbildungen an den Widerlagern sowie beginnende Verschiebungen der Widerlager-Seitenwände. Bis zum geplanten Ersatzneubau soll die Brücke, die täglich mit mehr als 9.500 Kraftfahrzeugen und einem Schwerlastanteil von rund 2.000 Lkw frequentiert wird, weiterhin engmaschig überwacht werden. Gemeinsam arbeiten die Straßen.NRW Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift und die Stadt Hamm daran, den Ersatzneubau in den nächsten Jahren umzusetzen. Den jeweils aktuellen Stand der Planungen zeigt ab sofort eine Projektseite auf der Homepage von Straßen.NRW: L667: Ersatzneubau der Lippe-Brücken „Zollstraße“ in Hamm - Projektüberblick - Landesstraßenprojekt - Straßen.NRW
„Die halbseitige Sperrung der mittleren Brücke durch Straßen.NRW ist ein echter Schlag ins Kontor“, sagte Oberbürgermeister Marc Herter. „Unsere größten Befürchtungen über den Zustand der Zollstraßenbrücken in Uentrop werden damit wahr. Die halbseitige Sperrung ist für die Verkehrsteilnehmer mehr als ärgerlich.“ Entscheidend sei aber, dass weiterhin auch schwere Lkw die Brücke passieren können. „Eine Sperrung für LKW hätte bereits jetzt zu genau den Ausweichverkehren geführt, die wir während der Bauphase vermeiden wollen“, so Herter weiter.
„Jetzt rächt sich, dass das Land NRW es über Jahre unterlassen hat, einen Neubau der Brücken, die teilweise noch aus den 50er Jahren stammen, ins Werk zu setzen.“ Bereits vor Jahren sei die Stadt Hamm im Rahmen einer Planungsvereinbarung in die Bresche gesprungen. „Für uns war bereits damals klar: Wir wollten nicht zuwarten, dass sich die Brücke – wie in Lüdenscheid oder Köln – bei einer nächsten Brückenuntersuchungen von selbst schließt. Leider sehen wir uns heute bestätigt. Die Verbindung über die Zollstraßenbrücken ist für Wirtschaft und Bürger zu wichtig, als dass sie uns in die Knie gehen darf. Wir haben damals pragmatisch und schnell gehandelt, sonst würden wir heute noch auf irgendwelchen Wartelisten stehen“, stellte Oberbürgermeister Herter fest.
Nach der Vereinbarung soll die Planung bis 2026 erledigt sein – die Stadt liege voll im Zeitplan. Klar für OB Herter ist jetzt mehr denn je: „Der Ersatzbau der Zollstraßen-Brücken muss direkt nach Fertigstellung der Planungen umgesetzt werden. Ein weiteres Zuwarten, weil wieder keine Kapazitäten da sind, darf es nicht geben. Das Land NRW darf sich nicht einfach aus der Verantwortung für die landeseigenen Brücken stehlen.“ Einen entsprechenden Brief hatte der Oberbürgermeister bereits im vergangenen Jahr an den zuständigen Landesverkehrsminister adressiert, seitdem befindet man sich in Gesprächen.
Aber Herter macht auch klar: „Die Stadt wird die betroffenen Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger in Uentrop nicht im Stich lassen. Was wir einmal pragmatisch geregelt haben, werden wir auch ein zweites Mal pragmatisch regeln. Entweder das Land bekommt die Umsetzung des Ersatzbaus der Brücken mit eigenem Personal hin, oder wir werden nach der Planungs- eine Bauvereinbarung anbieten, mit der wir den Neubau der Brücken in städtischer Regie realisieren. Im Namen und auf Rechnung des Landes NRW versteht sich. Die Brücken sind zu wichtig, als dass man sie nur einen Tag länger als unbedingt notwendig liegen lassen könnte.“