Weihnachten 1818: Keine gute Zeit. Die Napoleonischen Kriege waren über Europa hinweggefegt und hatten Spuren der Verwüstung hinterlassen, dem „Jahr ohne Sommer“ 1816 katastrophale Missernten, Seuchen und Hungersnöte gefolgt. Eine Entspannung der Situation schien weit und breit nicht in Sicht. Und als ob all das Elend nicht schon genug wäre, fiel in der kleinen St.-Nikolaus-Kirche in Oberndorf bei Salzburg vor dem Weihnachtsfest auch noch die Orgel aus. Weihnachten ohne Musik? Die gerade in schwierigen Zeiten Kraft und Halt gibt? Undenkbar! Doch Hilfspriester Johannes Moor hat eine Idee: Zwei Jahre zuvor hatte er ein Gedicht verfasst, das er nun seinem Freund, dem Dorfschullehrer und Organisten Franz Xaver Gruber, übergibt. Verbunden mit der Bitte, es zu vertonen. Und so erklang am Heiligen Abend 1818 erstmals das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ – zweistimmig mit Gitarrenbegleitung. Von dort verbreitete es sich in der Folgezeit in die ganze Welt. So brachten die Geschwister Strasser, die mit ihrem Vater auf vielen Märkten unterwegs waren und ihr Publikum neben Handel mit Gesang unterhielten, das Lied nach Leipzig. Heute gehört es für Milliarden Menschen untrennbar zur Weihnachtszeit, 2011 wurde es von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe Österreichs anerkannt. Ein Lied für die Ewigkeit, ein Notenblatt des Himmels für eine weltumfassende Verständigung durch Musik.
Gesungen von mehr als 2 Milliarden Menschen in über 300 Sprachen und Dialekten: Der österreichische Autor Hans Müller und der renommierte Theaterallrounder und Komponist Georg Stampfer haben ein fesselndes und berührendes Historienmusical geschaffen. Neben starken Stimmen und Live-Musik beeindruckt die Inszenierung des a.gon Theaters München insbesondere durch ungewöhnliche Lichtprojektionen, die die Zuschauer in eine andere Welt zu entführen scheinen. Und vermittelt einen Eindruck davon, warum dieses Lied bis heute berührt und nichts von seinem Zauber verloren hat.