Das Duo Almir Meskovic und Daniel Lazar ist international für seine virtuosen und gleichzeitig leidenschaftlichen Konzerte bekannt, die das Publikum geradezu „einfangen“. Beeinflusst von den Folk-Traditionen Skandinaviens und des Balkans sowie einem breiten Spektrum an Stilen und Genres - von Klassik über Tango, Fado, Klezmer, Roma-Musik und vielem mehr -, haben die beiden eine einzigartige, neue Musiksprache erschaffen. Durch ihre beeindruckende Improvisationsfähigkeit und ihre Interaktionen mit dem Publikum gelingen den beiden Musikern energiegeladene Live-Erlebnisse - ein Fest für alle Sinne.
Akkordeonist Meskovic stammt aus Bosnien, Violinist Lazar aus Serbien. Beide sind mit der Volksmusik des Balkans aufgewachsen, einem wahren Schmelztiegel der Kulturen. Kennengelernt haben sie sich allerdings erst während ihres Masterstudiums an der Norwegischen Musikakademie, wo sie ihren ganz eigenen musikalischen Dialog von Akkordeon und Geige entwickelt haben - inspiriert von verschiedenen Epochen und Stilrichtungen. Beide sind in den vergangenen Jahren auf zahlreichen Festivals aufgetreten (u. a. Førdefestivalen, Smøgafestivalen, Tjedan Izraela, Krakowskifestival akordeonowy) und haben gemeinsam in Projekten mit verschiedenen Künstlern wie Toumani Diabate, Daniel Herskedal, Silje Nergård und Jelena Tomasevic zusammengearbeitet. Ihr erstes Album „Roots“ begeisterte Publikum und Kritiker gleichermaßen.
Almir Meskovic wurde 1988 in Tuzla geboren und begann schon früh, Akkordeon zu spielen. Nach erfolgreichem Abschluss der Musikakademie in Sarajevo qualifizierte er sich für ein Masterstudium für musikalische Praxis an der Norwegischen Musikakademie. Er übersiedelte nach Norwegen und schloss 2014 sein Studium an der NMH Norwegischen Musikakademie ab. Er spielt verschiedene Repertoires aus den Bereichen Barock, zeitgenössische Musik, Volksmusik und weltmusikalisches Crossover.
Daniel Lazar wurde 1986 als fünfte Generation in eine Musikerfamilie geboren. Er begann im Alter von vier Jahren Geige zu spielen, sein Großvater war sein erster Lehrer. Sein Bachelorstudium schloss er an der Musikakademie in Belgrad ab, darauf folgte das Masterstudium an der Norwegischen Musikakademie in Oslo. Er ist für seinen hochvirtuosen Spielstil bekannt und einer der wenigen Geiger, der meisterhaft die Doina beherrscht.
Im Doina-Stil der rumänischen Folklore sowie der Klezmer-Musik werden Noten über einem Grundton gedehnt, sodass nach einem bestimmten Muster eine freie rhythmische, stark verzierte improvisierte Melodie entsteht. Bis 1900 war sie Inbegriff der traditionellen Musik in vielen Regionen des Balkans. Die Doina verfügt über eine enorme Ausdrucks- und Themenpalette von Freude, Traurigkeit, Einsamkeit, soziale Konflikte, Liebe usw. Indem sie den persönlichen Qualitäten, Emotionen und der Virtuosität des Schöpfers und Interpreten Raum gibt, spielte die Doina eine wichtige soziale Rolle als kathartisches Ventil und zur Stärkung von Solidarität. Seit 2009 steht sie auf der Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO.
Der Eintritt ist wie immer frei, wir freuen uns aber über eine Spende zugunsten des Fördervereins Stadttheater Hamm e. V., der den Klangkosmos unterstützt.