Es ist eine Kreuzfahrt der besonderen Art: An Bord des illustren Traumschiffs, das sich auf seinem Weg über den Atlantik befindet, hat sich die Crème de la Crème der Gesellschaft versammelt. Die Reichen und Schönen, die Wichtigen und die, die sich dafür halten. Es wird geschlemmt, getrunken, gefeiert und sich anschließend auf dem Sonnendeck von den Strapazen erholt. Alles natürlich unter gegenseitiger Beobachtung und dem Lästern über die, die gerade nicht anwesend sind. Unruhe kommt auf, als sich plötzlich die Nachricht verbreitet, dass auch der berüchtigte Meisterdieb Arsène Lupin an Bord sein soll. Natürlich inkognito – und ganz sicher mit einem perfiden Plan für den nächsten perfekten Coup in der Tasche. Wer könnte es sein – und auf wen hat er es abgesehen? Während die Haute-Volée die Nerven verliert, genießt der Gefürchtete das Leben an Bord und vollendet in aller Eleganz seine lang geplante Tat. Doch am Ende der Reise scheint die Glückssträhne des Gentleman-Gauners vorbei zu sein. Lupin wird direkt nach der Ankunft in New York festgenommen und sofort zurück nach Frankreich gebracht, wo sich die Gefängnistüren hinter ihm schließen. Doch selbst hinter Gittern ist niemand vor ihm sicher. Im Gegenteil, auch hier ist er seinen Gegnern stets einen Schritt voraus und amüsiert sich köstlich. Ein Arsène Lupin lässt sich doch von banalen Gefängnismauern nicht aufhalten!
Autor Maurice Leblanc (1864 – 1941) schuf 1905 mit dem genialen wie charmanten Gentleman-Gauner Arsène Lupin eine der schillerndsten Figuren der Weltliteratur. Mit überragender Intelligenz ausgestattet, verkehrt der Meisterdieb in den höchsten Gesellschaftskreisen und bestiehlt ohne jede Scham, dafür aber mit Witz und Originalität, die Reichen und Schönen. Bis 1935 erschienen insgesamt 20 Romane, zwei Theaterstücke und etliche Kurzgeschichten.
Die spannende Inszenierung des WLT punktet mit einem engagiert aufspielenden Ensemble, fantastischen Bühnenbild und wunderbaren historischen Kostümen. Jan-Hendrik Kroll in der Titelrolle überzeugt sowohl als lockerer Charmeur wie auch in den nachdenklichen, melancholischen Momenten.