Bildungszentrum Nord

Neue Hauptschule mit besonderem Stärkungsprofil

Im Hammer Norden soll in den kommenden Jahren ein neues Bildungszentrum entstehen – mit Hauptschul-Neubau, MakerSpace und PTA-Lehranstalt.

Die Stadt Hamm plant im Hammer Norden den großen bildungspolitischen Wurf: Auf dem Grundstück an der Seeburger Straße/Ecke Heessener Straße (ehemaliger Leithäuser-Standort) soll bis 2030 ein Neubau entstehen für eine vierzügige Hauptschule mit dem besonderen Stärkungsprofil einer Perspektivschule durch die Integration eines  „MakerSpaces“ und der PTA-Schule. Finanziert werden soll das Großprojekt durch Fördergelder aus dem 5-Standorte-Programm.

In den nächsten Monaten sollen die Pläne der Verwaltung für das knapp 2,4 Hektar große Grundstück mit einer Machbarkeitsstudie weiter konkretisiert und Förderanträge gestellt werden. „Auf dem Weg zur familienfreundlichsten Stadt Deutschlands kommt dem Übergang von der Schule und in den Beruf eine besondere Bedeutung zu. Wir wollen und wir müssen mehr Jugendliche dafür begeistern, einen Schulabschluss zu machen und eine Ausbildung anzutreten“, sagte Oberbürgermeister Marc Herter. Der neue Bildungsstandort wird völlig neue Chancen für die Hauptschüler eröffnen: „Mit der Jugendberufsagentur schaffen wir hier gemeinsam mit der Arbeitsagentur und dem JobCenter neue Perspektiven insbesondere für Jugendliche, die es sonst schwer haben. Zugleich leisten wir einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel im Handwerk und im produzierenden Gewerbe“, sagte der Verwaltungschef weiter. In der Hauptschule mit dem besonderen Stärkungsprofil der Perspektivschule wird mit Kopf und Hand gelernt. Der integrierte MakerSpace bildet unter Einbeziehung des Handwerks das Herzstück zur berufspraktischen Orientierung. „Das ist eine völlig neue Qualität“, sagte Herter. 

Am neuen Standort werden zwei der drei bestehenden Hauptschulen nördlich der Lippe zusammengelegt. Nötig ist das, weil der bauliche Zustand des mehr als 50 Jahre alten Gebäudes der Karlschule schlecht ist und eine Sanierung nicht wirtschaftlich wäre – unter anderem sind die Sanitär- und Technikanlagen veraltet und die Boden-, Wand- und Deckenflächen teilweise marode, das Gebäude nicht barrierefrei und teilweise schadstoffbelastet. Zudem zeigen die Prognosen des Schulentwicklungsplans, dass die Schülerzahlen und die benötigten Raumkapazitäten bis zum Schuljahr 2030/31 deutlich steigen werden und die Hauptschulen stadtweit 12,5 Züge vorhalten müssen. Durch die Aufgabe des Standorts Karlschule braucht es eine bauliche Alternative. Allein die „kleine Lösung“ mit einer Erweiterung der Standorte an der Martin-Luther-Schule und der Albert-Schweitzer-Schule um je einen Zug würde nach ersten Kostenschätzungen der Verwaltung rund 20 Millionen Euro kosten.

Die Kosten für den Neubau-Komplex - neben dem Schulgebäude, der PTA-Lehranstalt und dem „MakerSpace“ soll auch eine Zweifach-Sporthalle entstehen – werden nach derzeitiger Kalkulation im höheren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. Im nächsten Schritt sollen die Planungen konkretisiert und eine bis zu 95-prozentige Förderung über das 5-StandorteProgramm (Wertschöpfungskette Bildung, Fachkräftesicherung) gestellt werden. Läuft alles nach Plan könnte der Baubeschluss in 2027 gefasst und der Komplex in 2030 fertiggestellt werden. „Wir nutzen die einmalige Möglichkeit, die Weichen für die Zukunft zu stellen“, sagte Herter.

Um die Zukunft des Standorts Karlschule bis dahin zu sichern wird die Stadt Hamm rund 1,1 Millionen Euro investieren, um unter anderem einen zweiten Rettungsweg herzustellen, Elektroinstallationen zu erneuern und eine Schadstoffsanierung vorzunehmen.

© Thorsten Hübner

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