Erste positive Entwicklungen sind bereits sichtbar: In der Vergangenheit trocken gefallene oder nur schwach wasserführende Kleingewässer führen deutlich mehr Wasser als in den vergangenen Jahren. „Damit die vielfältigen, positiven Leistungen des Waldes für Mensch und Natur – wie beispielsweise CO2-Bindung, Schwammfunktion, Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt sowie Erholung – erhalten bleiben, braucht er Unterstützung“, so Oberbürgermeister Marc Herter.
Früher nützlich, heute schädlich
Einen Beitrag soll die gemeinsame Maßnahme vom RVR und der Stadt Hamm leisten: Das Regenwasser lief im Wald in der Sandbochumer Heide, westlich der Kerstheider Straße, zwischen dem Erlenbach im Norden und dem Beverbach durch das Grabensystem oberflächlich ab, statt langsam zu versickern. Die Gräben waren in der Vergangenheit wichtig für die Bestandsgründung der Wälder in einer Heidelandschaft. Durch den Klimawandel verursachen sie jedoch sommerlichen Trockenstress für die Bäume. Der Verschluss von ca. 200 Gräben soll das verhindern und Regenwasser im Wald halten.
Hamm als Vorbild
RVR Ruhr Grün hat die Maßnahme in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt Hamm vor Ort begleitet. Die Maßnahme wurde auch von den Naturschutzverbänden ausdrücklich begrüßt. „Hamm hat hier für andere Kommunen einen eindeutigen Vorbild-Charakter“, bestätigte Nina Frense, Beigeordnete des RVRs. Aufgrund der positiven Erfahrungen zwischen Beverbach und Erlenbach, planen der RVR und die Stadt Hamm, unter fachlicher Begleitung von Ruhr Grün, den Einbau von ca. 80 weiteren Grabenverschlüssen im Herbst 2023, in einem etwas weiter südlich gelegenen Abschnitt der Sandbochumer Heide.
Maßnahme kommt aus dem Münsterland
In der waldarmen Stadt Hamm sind vitale Waldflächen ein hohes Gut, welches es zu erhalten und zu vermehren gilt. Die Idee stammt übrigens aus dem Münsterland; dort ist ein erfolgreiches Pilotprojekt umgesetzt worden. Regionalverband Ruhr und die Stadt haben es deshalb auf Waldflächen in der Sandbochumer Heide übertragen.