Tausende Tonnen Schlamm und Sand entfernt

Entschlammung der Kurparkteiche abgeschlossen

Rund 2.800 Tonnen Schlamm und über 700 Tonnen Sand sind in den zurückliegenden drei Monaten aus den Teichen im Kurpark geholt worden. Durch die Entschlammung der Teiche sind die Gewässer nun besser vor einem fatalen „Umkippen“ geschützt. Fische und Muscheln profitieren von einer besseren Wasserqualität.

Inzwischen ist die Firma Kurstjens, ein Fachbetrieb für Schlammentwässerung und Nassbaggerarbeiten aus den Niederlanden, wieder abgerückt. Über Wochen hatte das Unternehmen ein Pump-Boot im Kurpark im Einsatz, das mittels hydraulischer Winden über die Teiche gezogen wurde und dabei den Grund praktisch absaugte. Teilweise kam auch ein Schub-Boot zum Einsatz, das ähnlich wie ein Schneeschieber Schlamm und Sand in Richtung Pump-Boot geschoben hat. „So konnten wir effizienter arbeiten“, erklärt Kurstjens-Betriebsleiter Gero Buchartz.

Über Rohrleitungen wurden die heraufbeförderten Sedimente unter der Fährstraßenbrücke hindurch zum früheren Gelände des Märkischen Reitervereins gepumpt. Dort wurden in mehreren Becken und Zentrifugen die Feststoffe vom Wasser getrennt. Während Sand und Schlamm mit Lkw zu einem Verwerter transportiert wurden, leitete die Firma das Wasser zurück in die Teiche.

Teiche besser vor „Umkippen“ geschützt

Zuletzt entfernt wurden Sand und Schlamm vor rund 30 Jahren. Im Laufe der Zeit hatte sich eine teils meterdicke Schlammschicht auf dem Grund abgesetzt. Während einer rund dreimonatigen Trockenphase vor zwei Jahren waren die Teiche in der Folge dann beinahe „umgekippt“. „Das Wasser wurde durch die Sonne stark erwärmt, Algen sind gewachsen und Faulprozesse haben sich beschleunigt. Die Fische wären wegen des Sauerstoffmangels fast gestorben“, erinnert sich Daniela Müller vom Tiefbau- und Grünflächenamt. Als Notmaßnahme wurde Wasser aus der Ahse in die Teiche gepumpt. Um solche Einsätze künftig zu verhindern, wurde entschieden, Schlamm und Sand abzupumpen.

„Man kann jetzt wieder richtig tief ins Wasser reingucken“, sagt Müller. Sie hat die Maßnahme geplant und koordiniert. Durch die erhöhte Speicherkapazität können die Teiche mehr Wasser aufnehmen und bleiben von der Temperatur her stabiler. Auch die Faulprozesse, die in der Schlammschicht stattgefunden haben, wurden durch die Maßnahme auf ein Minimum reduziert. „Es ist ja so gut wie nichts mehr da, was faulen könnte“, erklärt Buchartz. Die Teiche sind nun stellenweise über zwei Meter tief. An den meisten Stellen liegt die Gewässertiefe zwischen 160 und 180 Zentimetern.

Tiere während der Arbeiten gut geschützt

Für die in den Teichen lebenden Fische war der Einsatz der schweren Gerätschaften kein Problem. „Während der ganzen Zeit haben wir keinen einzigen toten Fisch gesehen“, sagt Müller. Die einzige potenzielle Gefahrenquelle für die Fische – in den Teichen leben zum Beispiel Hechte, Karpfen, Schleie und Zander – wurde bereits vor Beginn der Arbeiten entschärft. Im Bereich des Wasserrücklaufs wurde ein Stellnetz gespannt, damit die Tiere dort nicht hineinschwimmen.

Buchartz erklärt: „In dem Wasser, das wir zurückpumpen, ist viel Sauerstoff, von dem die Fische angezogen werden. Weil durch den starken Wasserstrahl aber auch viele Schwebteilchen aufgewirbelt werden, kann sich dieser Schmutz in die Kiemen setzen und die Fische können ersticken. Durch das Netz sind sie gar nicht nah genug herangekommen.“

Nur die heimischen Muscheln wurden vor Beginn der Arbeiten abgefischt. Sie hätten sich vor dem Sauggerät ansonsten nicht selbst in Sicherheit bringen können. Sie sollen wiedereingesetzt werden und tragen künftig durch die Filterung des Wassers gleich selbst zu einer dauerhaft guten Qualität ihres Lebensraums bei. Jede von ihnen kann täglich rund 200 Liter Wasser filtern.

Kein Schatz gefunden – aber viel Müll

Ein Schatz fanden die Mitarbeiter der niederländischen Firma übrigens nicht in den Kurparkteichen. „Geld hatten wir nicht dabei. In einer anderen Stadt haben wir mal drei Kaffeebecher voll Fünf-Mark-Stücken gefunden. Die Kurparkteiche waren aber offenbar nie Wunschbrunnen“, so Buchartz.
Neben Schlamm und Sand aber gleich mitentsorgt wurden angesaugte Flaschen, Dosen und Plastikmüll wie Hundekotbeutel oder Einkaufstüten.
Gekostet hat die Maßnahme rund eine Million Euro.

© Thorsten Hübner

© Thorsten Hübner
© Thorsten Hübner
© Thorsten Hübner
© Thorsten Hübner
© Thorsten Hübner
© Thorsten Hübner
© Thorsten Hübner
© Thorsten Hübner

Kontakt

Tiefbau- u. Grünflächenamt

Frau Müller

Gustav-Heinemann-Straße 10
59065 Hamm
Fon: 02381 17-4678
Fax: 02381 17-104678
E-Mail-Adresse