Um junge Familien frühestmöglich zu erreichen und zu unterstützen, wurden in den letzten Jahren immer mehr Lotsendienste in Geburtskliniken eingerichtet. Lotsendienste sind Angebote der Frühen Hilfen, bei denen speziell ausgebildete Fachkräfte bereits in Geburtskliniken mit Müttern und Vätern Kontakt aufnehmen, deren Unterstützungsbedarfe klären, sie über Hilfsangebote in der Umgebung informieren und gegebenenfalls bei einer Kontaktaufnahme unterstützen.

Seit 2017 ist in der St. Barbara-Klinik und seit Januar 2021 in der geburtshilflichen Abteilung des Evangelischen Krankenhauses in Hamm das Lotsenangebot eingerichtet. Die dort eingesetzten Lotsinnen sind medizinische Fachkräfte der jeweiligen Klinik. Die Lotsinnen haben eine Weiterbildung der Stiftung Seeyou absolviert und sind seitdem qualifizierte Babylotsinnen.

Die Zeit rund um die Geburt bietet eine sehr gute Gelegenheit, Familien frühzeitig zu erreichen und ihnen bei Bedarf weiterführende, passgenaue Unterstützung zu vermitteln.

Bei Anmeldung von Geburten und auf der Wöchnerinnenstation wird ein eigens entwickelter Fragebogen an die Mütter ausgehändigt. Im Rahmen der Geburtsanmeldung dienen die Angaben auf dem Fragebogen dazu, den Unterstützungsbedarf der Mutter zu erfassen und eine passgenaue Hilfeleistung anzubieten.

Die Babylotsen des EVK und der St. Barbara-Klinik sind im lokalen Netzwerk Frühe Hilfen aktiv, sie kennen passende Angebote vor Ort und pflegen Kooperationen und Kontakte innerhalb und außerhalb der Geburtsklinik. Ihnen ist es in der Regel möglich, Familien in schwierigen sozialen Lebenslagen frühzeitig zu erreichen, ihnen Hilfe anzubieten und sie bei Bedarf an passgenaue Unterstützungsangebote außerhalb der Klinik zu vermitteln.