Hof Schulze-Pelkum
Im Jahre 1003 übertrug Erzbischof Heribert von Köln der Benediktinerabtei Deutz das Gut Pelkum (Pilicheim). 1147 bestätigte Papst Eugen III. die Besitzungen der Abtei, u.a. für Pelkum den Hof mit einer Kapelle, die heutige Jakobuskirche. 1158 wurde erstmals ein Schulte namens Wiricus (Villicus de Pelichem) erwähnt. Er verwaltete den Oberhof, dem mehrere Bauernhöfe und Hausstellen zugeordnet waren.
Erst durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 änderten sich die Strukturen. Kirchliche Besitzungen wurden säkularisiert und weltlicher Herrschaft unterstellt. Der Oberhof fiel an das Haus Nassau-Usingen. Preußen erkannte diesen Besitz nicht an.1826 löste Diedrich Schulte-Pelkum die Abhängigkeit des Hofes mit 1.500 Reichstalern ab.
Gut zu wissen
Jakobuskirche Pelkum
1147 wird die Kapelle des Schulzenhofes in Pelkum, der zur Benediktiner-Abtei Deutz gehörte, erstmals erwähnt. In ihrer heutigen Gestalt stammt die Kirche aus drei Epochen. Der älteste Teil ist der romanische Turm. Der gotische Chorraum entstand Ende des 14. Jahrhunderts. Die Kirche ist aus dem heimischen Grünsandstein erbaut. Pelkum gehörte in dieser Zeit zum Herringer Kirchspielverband. In den 1580er-Jahren wurde die Reformation in Pelkum eingeführt.
Foto: Ansicht der Jakobuskirche von Nordwesten, um 1900, Quelle: Stadtarchiv Hamm
Pelkum wird Amtssitz
Mit Einführung der preußischen Landgemeindeordnung für Westfalen 1841 wurde die Gemeinde Pelkum Sitz eines Amtes, das aus 17 Landgemeinden bestand. Zunächst befand sich die Amtsverwaltung im Wohnhaus des jeweiligen Amtmannes, dies änderte sich erst mit dem Bau eines Amtsgebäudes 1905.
Vom Hof zum Park
Die Familie Schulze-Pelkum ist seit 1439 nachzuweisen und stellte seither den Schulzen in Pelkum. Heinrich Karl Theodor Schulze-Pelkum (1835-1910) war der letzte Ehrenamtmann des Amtes Pelkum. Sein Sohn Heinrich Karl Schulze-Pelkum (1860-1939), Landrat des Kreises Hamm, war der letzte Besitzer der inzwischen auf der Hofstelle entstandenen Villa Schulze-Pelkum. Das Anwesen wurde verkauft und das Herrenhaus 1971 abgerissen.
Wohnumfeldverbesserung Pelkumer Platz
Im Zusammenhang mit der „Wohnumfeldverbesserung Pelkumer Platz“ entstand zwischen 1989 und 1991 auf dem brachliegenden Gelände des ehemaligen Gutshofes Schulze-Pelkum der Stadtteilpark Schulze-Pelkum oder auch „Schultenpark“ als Grünfläche für Spiel und Erholung sowie als Grünverbindung zum Naherholungsgebiet Sundern. Er wurde am 7. September 1991 feierlich eröffnet. Unter dem Aspekt des Naturerlebens verfügt der Park über eine Obstwiese, heimische und Vogelschutzgehölze, einen Teich und eine Spielfläche. 2012 erhielt er eine Skateanlage.
Downloads und Linktipps
Downloads
- Die Stele ''Hof Schulze-Pelkum" (PDF, 1.71 MB)
- Die Stele ''Vom Schulzenhof zum Schultenpark'' (PDF, 1.84 MB)