25. Januar 2023

Verlegung einer Stolperschwelle

Seit 2008 erinnern auch in Hamm Stolpersteine an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, vertrieben, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine sind ein Kunstprojekt des Künstlers Gunter Demnig für Europa.

Zusätzlich zu den Stolpersteinen werden an ausgewählten Stellen auch sogenannte Stolperschwellen verlegt, mit denen ganzer Opfergruppen gedacht wird.

Am 27. Februar 2023 jährt sich zum achtzigsten Mal die letzte Deportation jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Hamm nach Auschwitz. Zuvor waren schon Transporte am 27. April 1942 nach Zamosc im Bezirk Lublin und am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt erfolgt. Die Züge wurden von der Gestapo Stelle Dortmund organisiert. Seit April 1933 wurde die jüdische Bevölkerung in Deutschland systematisch entrechtet. Sie wurde sozial isoliert, wirtschaftlich ausgebeutet und war Demütigungen und physischer Gewalt ausgesetzt. Ab Herbst 1941 begann die planmäßige Vernichtung der Juden im deutsch besetzten Europa. Viele in Hamm verbliebene Juden mussten seit Herbst 1941 ihre Wohnungen verlassen und wurden in sogenannte „Judenhäuser“ eingewiesen.

Am 11. November 1941 verfügte die Stadtverwaltung Hamm die Einweisung in eine Baracke in der Nähe des Bahnhofs – die letzte Station vor der Deportation. Insgesamt starben 148 Hammer Juden in den Vernichtungslagern.

Zum gemeinsamen Gedenken und als Bekenntnis zu unserer Verantwortung, dass sich so etwas niemals wiederholen darf, wurde am Bahnhof zwischen Radstation und Helios-Theater eine Stolperschwelle durch Gunter Demnig verlegt.

© Stephan Schwartländer

Eine Stolperschwelle für aus Hamm deportierte Menschen

© Stephan Schwartländer

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