Ehrenfriedhof

Die katholische Kirchengemeinde St. Pankratius in Hövel errichtete 1861 den Friedhof an der Ermelinghofstraße. Nach der Schlagwetterexplosion am 12. November 1908 auf der Zeche Radbod, bei dem 350 Bergleute ums Leben kamen, wurde für die Verunglückten westlich des Friedhofs auf der angrenzenden Freifläche ein „Massengrab“ angelegt. Am 16. November 1908 wurden die ersten 36 tot geborgenen und zwei der an ihren Verletzungen erlegenen Bergarbeiter unter großer Anteilnahme beigesetzt. Bis 1911 wurden hier insgesamt 314 Tote des Grubenunglücks beerdigt. Die Bergwerksgesellschaft Trier beauftragte den Bildhauer Ernst Müller-Braunschweig mit dem Entwurf für ein Denkmal, das 1911 eingeweiht wurde. Am Kopfende des Grabes steht ein schlichtes Kreuz, das beidseitig von Bronzestatuen – der knieende Bergmann und die trauernde Witwe mit Tochter – flankiert wird.

Beisetzung der verunglückten Bergleute am 16. November 1908
Quelle: Stadtarchiv Hamm
„Hövel. Massenfriedhof u. Kriegerehrenmal"
Quelle: Stadtarchiv Hamm
Denkmal für die verunglückten Bergleute des Bildhauers Ernst Müller-Braunschweig
Quelle: Sammlung Heinz Hilse
Handskizze des katholischen Friedhofs und des Massengrabes, 22. Januar 1909
Quelle: Stadtarchiv Hamm

Gut zu wissen

Am Tag des Grubenunglücks auf der Zeche Radbod versammeln sich Bergleute und ihre Angehörigen auf dem Zechenplatz, 12. November 1908

Radbod-Katastrophe 12. November 1908

Am frühen Morgen des 12. November 1908 ereignete sich etwa gegen 4.20 Uhr auf der Zeche Radbod eines der schwersten Grubenunglücke im deutschen Steinkohlenbergbau. Eine schwere Schlagwetter­explosion auf der dritten Sohle, entweder durch eine defekte Wetterlampe oder eine fehlerhaft durchgeführte Sprengung in einem Flöz ausgelöst, tötete 350 Bergleute - fast die gesamte Mannschaft der Nachtschicht. 30 weitere wurden teilweise schwer verletzt, nur 36 Tote konnten geborgen werden.

Gedenkstätte für Kriegstote

Nördlich angrenzend an die beiden Grabfelder mit den „Radbod-Toten“ legte die Gemeinde Hövel 1923 eine „Begräbnisstätte der in der Gemeinde verstorbenen Kriegsteilnehmer“ des Ersten Weltkrieges und ein Ehrendenkmal für die Gefallenen aus Hövel an. Im vorderen Feld errichtete die Marinekameradschaft Bockum-Hövel 1932 ein Denkmal „Zum Gedenken Der Auf See Gebliebenen Kameraden“.

Weiter nördlich befindet sich das Kriegerdenkmal der Gemeinde Bockum-Hövel zur Erinnerung an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Mitbürger, das 1952 eingeweiht wurde. Vor dem Ehrenmal ist im Boden eine Gedenktafel der Patenstadt Tarnowitz zum Gedenken an ihre Toten eingelassen.

Download und Linktipp

Standort