02.09.2021

Block D

Einen Detailplan der durchgeführten Maßnahmen sehen Sie hier

Die folgende Bildergalerie zeigt die Umsetzung der Maßnahmen.
Bildergalerie Block D

Im fortlaufenden Text werden einige der umgesetzten Maßnahmen näher erläutert. Auf der linken Seite können Sie sich auch über die übrigen vier Maßnahmenblöcke näher informieren.

1. Laufverlängerung der Lippe

Die Laufverlängerung der Lippe ist die zentrale Maßnahme im Block D. Im vergangenen Jahrhundert wurde der vormals breite, geschlängelte Lauf der Lippe im Rahmen von Ausbaumaßnahmen verengt und begradigt. Durch die Begradigung der Lippe wurde der Lauf um ca. 20 Prozent verkürzt.

Mit dem Bau der neuen Flussschlinge wurde der Lippe ein Teil ihrer ursprünglichen Länge zurückgegeben. Die 400 Meter lange und 35 - 40 Meter breite neue Lippeschlinge entstand westlich der ehemaligen Zechenbahntrasse. Das neue Lippebett wurde nach historischem Vorbild höher also flacher angelegt. Eine sogenannte Sohlgleite bildet den Übergang zwischen der flach ausgebildeten neuen Schlinge mit mittleren Wassertiefen von 1,2 Meter und dem tieferen alten Lippeprofil mit Wassertiefen von bis zu 4 Metern.

2. Uferentfesselungen

In der Lippe wurden auf etwa 250 Meter beide Uferseiten  „entfesselt“. Das heißt, die vorhandene Steinschüttung, die zur Uferbefestigung diente, wurde entfernt. Diese „Rückbau-Maßnahme“ dient dazu, der Lippe ihre Bewegungsfreiheit und damit ihre natürliche Dynamik zurückzugeben. Als positive Folge dieser Entfesselung werden sich im Laufe der Zeit Steilufer und Flachwasserzonen bilden, die im Gegensatz zu den bisher gleichförmigen Böschungen sehr strukturreiche Lebensräume darstellen.

3. Sanddünen

Sanddünen waren einst prägende Elemente in der Aue von sandgeprägten Flüssen wie der Lippe. Die intensive Bewirtschaftung der Auen ließ sie aber nach und nach verschwinden. Mit dem Aushubmaterial der neuen Lippeschlinge, der Flutmulden und Blänken sollen im Gebiet wieder mehrere solcher Dünen angelegt werden. Sie sind sehr arm an Nährstoffen und daher für bestimmte, heute selten gewordene Pflanzengesellschaften, wie z. B. den "Sandmagerrasen" ein wichtiger Standort. Darüber hinaus bieten sie Lebensräume für Schlupfwespen, Sandlaufkäfer, Flussregenpfeiffer und andere Tier- und Pflanzenarten.

4. Wiedervernässung von Wiesen

Die Wiesen der Aue waren ehemals feucht und standen im Winter häufig unter Wasser. Zur besseren Bewirtschaftung der Flächen wurden Drainagen und Abflussgräben angelegt und damit die Aue entwässert und damit auch der Grundwasserspiegel gesenkt.

Um den natürlichen Zustand wieder herzustellen, wurden diese Gräben nun wieder verschlossen. Damit könnte in einem Teil des Maßnahmenblocks D eine Wiedervernässung der Wiesen erreicht werden.

5. Anlage von Flutmulden

Flutmulden sind natürliche, struktur- und artenreiche Senken in der Landschaft, die das System Fluss-Aue bei hohen Wasserständen miteinander vernetzen. In den letzten Jahrhunderten wurden Flutmulden jedoch zur besseren Nutzung landwirtschaftlicher Flächen häufig verfüllt und eingeebnet – sie sind heute daher oft nur noch schwer erkennbar oder durch einen Blick auf historische Karten ermittelbar. Flutmulden sind aufgrund ihrer Auswirkungen auf den Wasserhaushalt von Fluss und Aue sehr wichtig und bieten vielen seltenen Arten, wie verschiedenen Wasservögeln, einen Lebensraum. 

Die Flutmulde im Block D wurde auf etwa 100 Meter Länge und zwischen 13 und 30 Meter Breite neu angelegt. Die etwa 1.400 Quadratmeter große Flutmulde entstand in einer bereits vorhandenen Geländevertiefung und ist zwischen 0,7 Meter und 1,3 Meter tief. Es wird erwartet, dass an etwa 23 Tagen im Jahr Wasser aus der Lippe in die Flutmulde strömen wird.

 

 

Informationen zu den weiteren Maßnahmenblöcken im LIFE-Projekt:
Bildnachweis
© Hans Blossey, © Stadt Hamm, Umweltamt
© Stadt Hamm, Umweltamt, © Stadt Hamm, Umweltamt
© Stadt Hamm, Umweltamt
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