Im Mai 2023 hatten sich bereits Vereinsvertreter:innen und Mitglieder der Bezirksvertretung in den Räumlichkeiten der Evangelischen Kirchengemeinde Werries darüber ausgetauscht, wie zukünftig mit dem Ehrenmal in Werries umgegangen werden soll. Das Treffen offenbarte ein breites Spektrum an Standpunkten und Meinungen.
Ende November 2023 hat sich die Bezirksvertretung Uentrop dazu entschlossen, die Diskussion für die gesamte Bürgerschaft im Sinne der Prinzipien der Bürgerkommune Hamm zu öffnen. Das Stadtarchiv wurde von der Bezirksvertretung Uentrop gebeten, den Bürgerdialog fachlich zu begleiten und die Moderation zu übernehmen.
Das Stadtarchiv hat der angetragenen Bitte zugestimmt und einen mehrteiligen Gesamtprozess entwickelt. Am 26. September 2024 fand nun der dritte und abschließende Teil des Bürgerdialogs statt.
In diesem Rahmen sollten alle beim Bürgerdialog anwesenden Personen die Möglichkeit erhalten, mittels anonymer/geheimer Abstimmung für einen der eingebrachten Vorschläge abzustimmen. Die Stimmen wurden „live“ vor Ort gezählt und anschließend werden diese auf zweifache Art und Weise ausgewertet, nach dem einzelnen Vorschlag und nach der Kategorie, welche der Vorschlag angehört.
Die Vorschläge waren vom Stadtarchivteam im Vorfeld des zweiten Bürgerdialoges in drei Kategorien eingeteilt worden:
Erhalt Status Quo
Kontextualisierung
Umgestaltung
Bei absoluter Mehrheit der Stimmen (mehr als 50 Prozent) für einen einzelnen Vorschlag sollte dieser die Basis einer Empfehlung an die Bezirksvertretung bilden.
Sollte kein einzelner Vorschlag eine absolute Mehrheit erhalten, gilt das gleiche Prinzip im Hinblick auf die Kategorien: Erhält eine Kategorie die absolute Mehrheit der Stimmen (mehr als 50 Prozent), dann würde auf Basis dieser Kategorie eine Empfehlung ausgearbeitet.
Für den Fall, dass weder ein Einzelvorschlag noch eine Kategorie eine absolute Mehrheit erreichten, sollte statt einer Empfehlung eine neutrale Darstellung des Stimmungsbildes für die Bezirksvertretung gefertigt werden.
Zur Abstimmung standen neun Vorschläge:
Vorschlag 1 „Erhalt Status Quo – Steigerung der Aufenthaltsqualität, Kooperation von Hammer Schulen und Volksbund / Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Geschichtsunterricht“
Vorschlag 2 „Erhalt Status Quo – ggf. Steigerung der Aufenthaltsqualität“
Vorschlag 3 „Erhalt Status Quo – Aktive Einbringung der örtlichen Schulen bei Gedenkveranstaltungen“
Vorschlag 4 „Kontextualisierung – Gedenktafel mit Kontextualisierung Erbauung, Heldenverehrung und Instrumentalisierung in der NS-Zeit“
Vorschlag 5 „Kontextualisierung – Gedenktafel mit Kontextualisierung Erbauung und Heldenverehrung“
Vorschlag 6 „Kontextualisierung – Gedenktafel oder Stele mit Kontextualisierung und Steigerung der Aufenthaltsqualität“
Vorschlag 7 „Umgestaltung – Kontextualisierung durch Gedenktafel und durch künstlerische Ergänzung/Intervention (Hände)“
Vorschlag 8 „Umgestaltung – Zerteilung alter Gedenkstein, Errichtung neuer Gedenkstein, Kontextualisierung durch Gedenktafel mit Bezugnahme auf Bürgerdialogprozess“
Vorschlag 9 „Umgestaltung – Umgestaltung des Gedenkortes zu einem Mahnmal“
Danach wurden die Stimmzettel verteilt und die Abstimmung durchgeführt. Die Auszählung und ihr Ergebnis konnten vom Publikum live mitverfolgt werden.
Das Ergebnis der Abstimmung
Insgesamt wurden 58 Stimmen abgegeben. Alle Stimmen waren gültig. Es stimmten für
Vorschlag | Anzahl Stimmen |
1 | 2 |
2 | 0 |
3 | 38 |
4 | 7 |
5 | 1 |
6 | 2 |
7 | 5 |
8 | 2 |
9 | 1 |
Somit hatte der Vorschlag 3 - Erhalt Status Quo – Aktive Einbringung der örtlichen Schulen bei Gedenkveranstaltungen - die absolute Mehrheit erhalten.
Die auf Basis dieses Ergebnisses erstellte Mitteilungsvorlage für die Bezirksvertretung Uentrop liegt bis zu ihrer nächsten Sitzung am 21.11.2024 im Bürgeramt Uentrop zur Einsichtnahme öffentlich aus.