Bahnhofsvorplatz im Wandel
Der Anschluss an die Köln-Mindener-Eisenbahn und der Bau des ersten Hammer Bahnhofs 1847 geben Impulse für Ansiedlungen südwestlich der Altstadt. 1866 beginnt die erste geplante Erweiterung entlang der Bahnhofsstraße. Geschäfts- und Wohnhäuser, Villen, Gasthäuser und Hotels prägen dieses Viertel bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Das heutige Bahnhofsgebäude wird 1920 und die Hauptpost 1924 fertiggestellt. Der Blick auf die offenen unattraktiven Gebäudehinterhöfe veranlasst das Stadtbauamt 1917 zum Entwurf von Wilhelm Karl Roth zur Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes, der wegen des beginnenden Ersten Weltkrieges nicht realisiert wird. 1941 zielen die Pläne des Stadtbaurats Emil Haarmann erneut auf den Umbau des Bahnhofsumfeldes, aber auch diese bleiben unausgeführt.
Gut zu wissen
Die Köln-Mindener-Eisenbahngesellschaft
Nachdem sie am 18. Dezember 1843 die preußische Konzession für ihre namensgebende Strecke erhalten hatte, begann die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft im damals noch selbständigen Deutz mit dem Bau des ersten Teilstücks nach Düsseldorf, das sie am 20. Dezember 1845 eröffnen konnte.
Nur wenige Wochen später am 9. Februar 1846 wurde bereits das zweite Teilstück nach Duisburg fertiggestellt, vorläufiger Endpunkt war der am Ort des heutigen Duisburger Hauptbahnhofes gebaute „Köln-Mindener Bahnhof“, der erste von später drei Bahnhöfen an gleicher Stelle.
Mit dem nächsten Teilstück über Oberhausen, Altenessen, Gelsenkirchen, Wanne, Herne und Dortmund nach Hamm hatte man sich bewusst gegen eine Streckenführung in der Nähe der damaligen Kohlegruben am nördlichen Ufer der Ruhr und für die kostengünstigere weil weniger hügelige und damit leichter zu verwirklichende Trasse entschieden. Trotzdem dauerte es noch weit über ein Jahr bis am 15. Mai 1847 auch dieses Teilstück in Betrieb gehen konnte.
Noch im gleichen Jahr, am 15. Oktober 1847, wurde das letzte Teilstück bis Minden und damit die gesamte, 263 Kilometer lange, eingleisige Strecke fertiggestellt. (Quelle: Wikipedia)
Bedeutung im 20. Jahrhundert
Das Bahnhofsviertel gewinnt im 20. Jahrhundert als Einkaufsstandort überregionale Bedeutung. Die Kaufhäuser Kaufhalle, Alsberg (später Kaufhof), Ter Veen, C&A und Horten werden erbaut. Die Attraktivität wird mit Umbau der Bahnhofstraße zur Fußgängerzone 1986 zunächst noch befördert; der aufkommende Leerstand mehrerer Warenhäuser kann aber nicht aufgehalten werden.
Vom Einkaufsviertel zum Kulturstandort
Nach städtischem Erwerb und Abriss des Horten-Gebäudes wird das Kultur- und Bildungszentrum „Heinrich-von-Kleist-Forum“ für die private Fachhochschule für Wirtschaft und Logistik SRH, die Volkshochschule und die Zentralbibliothek im Februar 2010 eröffnet.
Im August 2011 realisiert die Stadt den „Platz der Deutschen Einheit“ als attraktiven „grünen Stadtplatz“. Er bildet mit der angrenzenden, 2012 behutsam umgebauten Fußgängerzone Bahnhofstraße einen modernen Stadtraum.
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- Die Stele ''Bahnhofsvorplatz im Wandel" (PDF, 1.38 MB)