„Im neunten Jahr in Folge einen positiven Abschluss zu haben ist außergewöhnlich gut – nicht nur für Hamm, sondern in ganz Nordrhein-Westfalen. Wir sind damit eine der wenigen Kommunen, die voll handlungsfähig sind“, betont Oberbürgermeister Marc Herter. Möglich sei das vor allem dank klar gesetzter Prioritäten, notwendiger Einsparungen und höherer Gewerbeeinnahmen. „Uns ist dieser gemeinsame Kraftakt gelungen, obwohl wir die Familienleistungen ausgebaut und gleichzeitig Investitionen hochgefahren haben“, unterstreicht der OB.
Ursprünglich hatte die Stadtverwaltung mit einem Minus von rund 48 Millionen Euro gerechnet. Jetzt steht unterm Strich ein kleines Plus von 100.000 Euro. Möglich ist der gute Jahresabschluss, der voraussichtlich in der Sommer-Sitzung des Rates beschlossen werden soll, dank deutlicher Verbesserungen gegenüber den anfänglichen Planzahlen. Allein die Einnahmen durch die Gewerbesteuer brachten ein Plus von knapp 21 Millionen Euro ein. Weitere Verbesserungen gab es durch aufgelöste Rückstellungen (+ 13 Millionen Euro), zusätzliche Zuschüsse für Flüchtlinge (+ sechs Millionen Euro) oder Einsparungen bei Personalkosten (+ vier Millionen Euro). „Ich freue mich über das gute Ergebnis, das uns weiteren Handlungsspielraum für kommende Jahre beschert, warne allerdings vor zu viel Euphorie: Wir müssen auch in den kommenden Jahren große Anstrengungen unternehmen, um die drohende bilanzielle Verschuldung zu verschieben und weiter selbstbestimmt handeln zu können“, sagt Stadtkämmerer Markus Kreuz. Unklar sei beispielsweise auch noch, ob und wieviel Geld aus dem geplanten 500-Milliarden-Sondervermögen des Bundes an die Kommunen weitergeleitet wird. „Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt und werden auch künftig solide wirtschaften und gleichzeitig Investitionen tätigen. Wichtig ist aber, dass sich Bund und Land ihrer Verantwortung bewusst sind, finanziell für übertragene Aufgaben aufkommen und dafür sorgen, dass die Wirtschaft in unserem Land wieder Fahrt aufnimmt“, verdeutlichen Herter und Kreuz abschließend.