Synagoge und jüdische Schule
Nach Gründung der Stadt Hamm 1226 gab es durch die Jahrhunderte immer wieder Aufenthalte, Ansiedlungen und Vertreibungen von Juden. 1798 lebten 63 Juden in Hamm. Im Laufe des 20. Jahrhunderts stieg ihre Anzahl auf fast 500 - ein Anteil von einem Prozent der Gesamtbevölkerung.
Schon 1768 besaß die jüdische Gemeinde ein Bethaus. Seit 1846 bestand eine jüdische Schule als Religions- und zeitweise als Elementarschule. Die preußische Verfassung vom 31. Januar 1850 verlieh den jüdischen Einwohnern die vollen politischen Rechte. Die jüdische Gemeinde erhielt ein Haus an der Kleinen Weststraße 5 (heute Martin-Luther-Straße 5) als Geschenk zur Nutzung als Schule und zum Neubau einer Synagoge.
Der Bau nach dem Entwurf des Baumeisters Julius Lenhartz wurde am 11. September 1868 unter dem Wort „Öffnet die Pforten der Gerechtigkeit“ durch den Rabbiner Dr. David Rothschild eingeweiht. Die Mitglieder dieser liberalen Synagogengemeinde trugen einen wesentlichen Teil zum städtischen Leben bei. Ein brutales Ende setzte das NS-Regime durch Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung auch in Hamm.