Generalstreik, Rote Armee und Ruhrkampf-
Die Schlacht bei Pelkum
Der Erste Weltkrieg endete für Deutschland mit einer militärischen Niederlage, sozialer Not für große Teile der arbeitenden Bevölkerung und mit dem Ende des Kaiserreiches durch die Novemberrevolution. 1920 putschten rechte Kreise gegen die Republik (Kapp-Lüttwitz-Putsch), unterstützt durch Freikorps und geduldet von der Reichswehr. Ein Generalstreik der Arbeiterschaft beendete den Putsch nach 5 Tagen. Arbeiter in industrialisierten Gebieten Deutschlands streikten aber weiter, im Ruhrgebiet entwaffneten sie Einwohnerwehren und anrückende Reichswehr. Für etwa 14 Tage bildeten Kommunisten, Sozialisten und Anarcho-Syndikalisten die „Rote Armee“ und begannen, gemeinsame politische Forderungen zu formulieren.
Hamm wurde von Bergleuten aus Radbod besetzt. In den umliegenden Zechenstandorten besetzten Arbeiterwehren Zechen und Rathäuser, ein Vollzugsrat übernahm die politische Gewalt. Rund um das Ruhrgebiet wurde Militär zusammengezogen, speziell um Hamm Reichswehr, das Freikorps Epp, Studenten aus Tübingen und Münchener Gymnasiasten.
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Skizze vom Kampfgebiet in Pelkum, angefertigt vom Vermessungstechniker Karl Koslowski, Wiescherhöfen, Quelle: Stadtarchiv
Am 1. April 1920 sprengten Arbeiter die Eisenbahnbrücke in Pelkum, die „Pelkumer Alpen“, um das Vorrücken eines Panzerzuges der Reichswehr zu verhindern. Die Militärs nahmen das zum Anlass, um auf Pelkum vorzurücken. Dabei wurden 150 bis 300 Arbeiter und Arbeitersamariterinnen getötet, auf Seiten der Reichswehr gab es einen Toten.
Der „Ruhrkampf“ war der größte bewaffnete Arbeiteraufstand der deutschen Geschichte und wurde blutig niedergeschlagen.