Deutsche Geschichte

Good Bye, Lenin

Humorvoll und einfühlsam erzählt die fulminante Inszenierung am Mittwoch, 16. Oktober, um 19:30 Uhr im Kurhaus die Geschichte der Wende und ihrer Bedeutung. Für alle Interessierten gibt es um 18:45 Uhr ein Einführungsgespräch, in dem Fakten und Hintergründe zum Stück näher beleuchtet werden.

Oktober 1989. Alex lebt mit seiner Schwester Ariane und seiner Mutter Christiane in Ostberlin, sein Vater hat schon vor vielen Jahren „rüber gemacht“. Heute feiert die DDR ihren 40. Geburtstag. Während die Mutter sich auf den Weg zu den Feierlichkeiten macht, sieht sie, wie ihr Sohn bei einer Demonstration brutal verhaftet wird. Sie kippt um, fällt ins Koma – für acht lange Monate. Bei Honecker eingeschlafen, und dann alles verpasst: den Fall der Mauer, die ersten freien Wahlen, Kohls Begrüßungsgeld. Ariane hat inzwischen das Studium geschmissen, brät Grilletten für Burger King und lebt mit ihrem Westfreund zusammen. Alex hingegen wurde als gelernter Fernsehmonteur von Firma übernommen, die Satellitenschüsseln vertreibt.

Als Christiane endlich aufwacht, warnen die Ärzte davor, dass schon die kleinste Aufregung tödlich sein könnte. Da hilft nur eines: die DDR muss weiterleben! Zumindest auf den zwölf Quadratmetern, in denen die Mutter ihr Krankenbett hat. Alte Vorhänge werden wieder rausgeholt, Ikea-Regale verschwinden, die Garderobe wird mit Hilfe der Altkleidersammlung wieder osttauglich. Aber woher bekommt Alex denn jetzt ein Glas Spreewaldgurken, auf das die Mutter großen Appetit verspürt? Was passiert, wenn sich jemand aus der Nachbarschaft verplappert? Und dann will sie auch noch die Nachrichten schauen! Der Teufel steckt bekanntlich im Detail und das Lügenkonstrukt wird immer komplexer. Hilfe leistet Alex‘ Arbeitskollege Denis, semiprofessioneller Filmemacher, der die „Aktuelle Stunde“ wieder aufleben lässt und so die sich bahnbrechende Wahrheit in alternativen Fakten neu erklärt.

2021 erlebte das fesselnde Stück seine Uraufführung auf der Theaterbühne. Mit viel Bewegung, Fantasie, liebevoll ausgesuchten Requisiten und Kostümen lässt die Burghofbühne Dinslaken in ihrer Bearbeitung vergangene Zeiten lebendig werden. Dank eines großartigen Ensembles lässt die fulminante Inszenierung einen Vergleich mit dem Film gar nicht erst aufkommen.

Spielszene aus "Good Bye, Lenin"

© Martin Büttner

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