Das Hammer Stadtarchiv startet in ein mehrjähriges Projekt zur Erhaltung von beschädigtem, schriftlichem Kulturgut. Im Juni 2021 haben umfängliche Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten von Heirats-Sammelakten des Standesamts Hamm aus den Jahren 1874 bis 1937 begonnen.
Langjährige Lagerung, Verschmutzung und Schäden durch Hitze, Feuchtigkeit oder mechanische Einwirkung haben dazu geführt, dass dieser Aktenbestand ernsthaft gefährdet ist. In den kommenden zwei Jahren werden 272 genähte Akten und 321 Ordner durch Papier-Restaurierungswerkstätten sachgerecht gereinigt, falls notwendig wird beschädigtes Papier stabilisiert und abschießend in säurefreie Archivmappen verpackt. Nach Abschluss der Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten können die Heiratsakten erschlossen und von Interessierten genutzt werden.
Diese "Erste Hilfe"-Maßnahmen werden hälftig von der Stadt Hamm und hälftig aus Fördermitteln finanziert: Die Stadt Hamm erhält für die Maßnahmen Fördermittel in Höhe von 105.000 Euro jeweils für 2021 und 2022 aus dem BKM-Sonderprogramm der Koordinierungsstelle zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) in Berlin. Die Maßnahme ist die erste mehrjährige, geförderte Restaurationsmaßnahme des Hammer Stadtarchivs.
Die Sammelakten zu den Personenstandsbüchern sind wertvolles Archivgut von überregionaler Bedeutung. Im Zweiten Weltkrieg wurde das historische städtische Archiv durch einen Luftangriff am 5. Dezember 1944 restlos vernichtet. Die Sammelakten gehören zu den wenigen erhaltenen Originalquellen zur Bevölkerung der Stadt und des Raumes Hamm aus der Zeit vor 1945. Für wissenschaftliche Forschungen, etwa zur Sozialgeschichte, Migrationsgeschichte oder zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung sind diese Quellen von großer Bedeutung.
05.07.2021
Wichtige Quellen zur Stadtgeschichte werden restauriert
Stadtarchiv sichert Heiratsakten des Standesamtes
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