Die Ziele des Projektes
In der Lippeaue östlich von Hamm sind seltene Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten zu finden, die wichtige Bestandteile des europäischen Naturerbes darstellen. Hier fließt die Lippe abschnittsweise noch in natürlichen Mäandern (Flussschlingen), Altarme und Kleingewässer finden sich in der grünlandgeprägten Aue.
Foto: Hans Blossey
Es gibt jedoch auch - teils seit langer Zeit bestehende - Beeinträchtigungen in diesem besonderen Schutzgebiet. So wurde die Lippe mit ihren Nebengewässern künstlich ausgebaut, teilweise drastisch verengt, begradigt und befestigt. In der Aue wurden vielfach Entwässerungsgräben angelegt. Eine natürliche Hochwasserdynamik, die Voraussetzung für ein intaktes Fluss-Auen-System mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt ist, kann nur noch eingeschränkt stattfinden. Stauwehre als Wanderhindernisse für Gewässerorganismen und die häufig intensive Landwirtschaft im Projektgebiet wirken sich nachteilig auf die Lebensgemeinschaften in der Lippeaue aus.
Fotos: Lippeverband
Das LIFE-Projekt Lippeaue hatte zum Ziel, nicht nur den Erhalt der auentypischen Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten langfristig zu sichern, sondern auch deren Entwicklung entscheidend zu fördern. Wesentliche Eckpunkte waren hierbei:
- der naturnahe Umbau der Lippe und ihrer Nebengewässer (z.B. Uferentfesselung, Entfernung künstlicher Uferverwallungen, Rücknahme von Begradigungen, Anlage von Flutmulden, Laufverlängerung etc.)
- mehr natürliche Auendynamik durch häufigere Überflutung
- Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Lippe
- Neuanlage von Gewässern in der Aue, wie Teiche, Flachwassermulden (Blänken), altarm-ähnliche Strukturen und Kleingewässer
- Entwicklung von Auenwald
- Wiedervernässung von Wiesen und Weiden
- extensive, naturschonende Landwirtschaft
- behutsames Naturerlebnis und zugleich Störungen im Gebiet zu verringern